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Industrieverband Steine und Erden Baden-Württemberg e.V.

14 Kilo schweres Geschenk für das Dußlinger Karl-von-Frisch-Gymnasium

(lifePR) (Ostfildern/Scharnhauser Park, )
Bildungseinrichtung gewinnt einen Koffer voller Steine. Das multimediale Lerninstrument soll im Erdkundeunterricht Theorie und Praxis miteinander verbinden.

Dußlingen. Das Karl-von-Frisch-Gymnasium in Dußlingen bekam vom Industrieverbande Steine und Erden Baden-Württemberg e.V. (ISTE) einen GeoKoffer geschenkt. Das multimediale Bildungspaket im Wert von 680 Euro enthält die 14 wichtigsten Bausteine des Landes zum Anfassen und Experimentieren. Der GeoKoffer soll Erdkundelehrer dabei unterstützen Themen rund um die Erdgeschichte spannend und praxisorientiert zu vermitteln.


Die Schüler der Klasse 5A staunten nicht schlecht, als ihnen Thomas Beißwenger am vergan-genen Dienstag einen Koffer voller Steine überreichte. Als der ISTE-Hauptgeschäftsführer das 14 Kilo schwere Lernpaket auf den Tisch hievte, ahnten die Schüler bereits, dass es wohl keine allzu leichte Kost enthält. Doch Thomas Beißwenger beruhigte die Gymnasiasten. "Der GeoKof-fer soll für spannende Stunden im Fach Erdkunde sorgen und euch das Lernen erleichtern", berichtete er. Kathleen Renz, die das multimediale Bildungspaket entwickelt hat, erklärte, dass das Geschenk nicht nur die 14 wichtigsten Gesteinsarten des Landes zum Anfassen und Expe-rimentieren enthalte, sondern auch 27 Gesteinskarten, die für die Gruppenarbeit verwendet werden können. "Die Karten enthalten wichtige Informationen zur Entstehung, dem Vorkommen und den Eigenschaften der Steine", so die Schulgeographin vom Staatlichen Lehrerseminar in Tübingen.

Zum Koffer gehört auch ein USB-Stick. Auf ihm sich Arbeitsunterlagen, Präsentationen und Fil-me gespeichert. "Auf diese Weise können die Schüler einen Blick hinter die Kulissen von Stein-brüchen und Kiesgruben werfen", sagte Renz. Ähnlich sah es Fritz Gugel. Der Schulleiter war überzeugt, dass sich mit bewegten Bildern der Unterricht spannender gestalten lasse. "Schüler fragen oft, was der Stoff, der gerade durchgenommen wird, mit der Praxis zu tun hat", so Gugel. "Ich denke, dass der GeoKoffer darauf eine gute Antwort gibt."

Thomas Beißwenger betonte in diesem Zusammenhang, dass das Lerninstrument allerhand Wissenswertes zum Abbau von Gesteinen enthalte. "Jeder Betrieb, der eine Lagerstätte er-schließen will, ist gesetzlich dazu verpflichtet Renaturierungs- und Rekultivierungskonzepte zu erarbeiten und diese den Behörden schon während des Genehmigungsverfahrens vorzulegen", sagte er. "Eingriffe in die Natur und das Landschaftsbild müssen kompensiert und die Bio-topvernetzung gefördert werden." Dazu gehöre auch, dass die Betriebe dafür sorgen, dass auf den wirtschaftlich genutzten Flächen wertvolle Lebensräume für heimische Tier- und Pflanzen-arten entstehen. Der ISTE-Hauptgeschäftsführer erzählte, dass Uhus und Wanderfalken in Steinbrühen leben und brüten. "Viele Tiere und Pflanzen, darunter auch bedrohte Arten, finden in den ehemaligen Abbaustätten optimale Lebensbedingungen vor", erklärte der Biologe. "Zu diesem Ergebnis kommt auch die Naturschutzstrategie, die von der Landesregierung erarbeitet und vor wenigen Monaten veröffentlicht wurde."

Kathleen Renz ergänzte, dass der GeoKoffer auch zeige, wie aus Bauschutt, der beispielsweise beim Abriss von Gebäuden entsteht, Recycling-Baustoffe entstehen. Ein Teil der mineralischen Abfälle werde im Rahmen eines aufwendigen Qualitätssicherungssystems dem Baustoffkreis-lauf wieder zugeführt. "Themen wie Umweltschutz, Rohstoffsicherung oder Ressourcenschutz, sind damit ein zentraler Bestandteil des Koffers", erläuterte Renz. "Diese Themen gewinnen in der modernen Industriegesellschaft fortlaufend an Bedeutung, auch bei Gütern des täglichen Bedarfs." Und das mache der GeoKoffer jungen Menschen eindrücklich bewusst.

Immerhin kommen Buntsandstein, Muschelkalk, Granit, Gneis und Posidonienschiefer nicht nur im Straßen- und Hausbau zum Einsatz, sondern auch in zahlreichen industriellen Anwendungen. "Ohne Kalksteine, die zu Kalkmehl verarbeitet werden, gäbe es zum Beispiel keine Tages-zeitung, keine Fenster im Schulhaus und kein Toastbrot", so Matthias Friedrichs. "Ob Papier-, Glas- oder Lebensmittelindustrie, überall sind Steine im Spiel." Der Erdkundelehrer, der am Karl-von-Frisch-Gymnasium unterrichtet, stellte fest, dass sich mit dem GeoKoffer der Weg der Gesteine von ihrer Entstehung bis hin zu ihrer Verwendung als Baustoff erklären lasse. Für die Fünftklässler stand bei der GeoKoffer-Übergabe deshalb schnell fest, dass Steine nicht nur hart und schwer sind, sondern dafür sorgen, dass der Alltag so wie sie ihn kennen tatsächlich funktioniert.

Steffen Hess, Bürgermeister von Gomaringen und Vorsitzender des Gemeindeverwaltungsver-bands, der Schulträger des Karl-von-Frisch-Gymnasiums ist, bedankte sich bei Thomas Beiß-wenger und Kathleen Renz für das Geschenk. Er war überzeugt, dass sich mit dem multimedia-len Bildungspaket erdgeschichtliche und geologische Themen spannend und lebendig vermittelt lassen. Heß bemerkte auch, dass der GeoKoffer einen Beitrag zur Stärkung des lokalen Bil-dungsstandortes leistet und die Schüler schon früh mit Themen in Kontakt bringt, mit denen sich er als Bürgermeister bei Bauvorhaben immer wieder beschäftigt. "Ich wäre froh gewesen, wenn es so ein Bildungspaket schon zu meiner Schulzeit gegeben hätte", resümierte Steffen Heß.

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