Beginnend am Bahnhof Neu-Ulm haben die Teilnehmer durch Herrn Dipl.-Ing. Markus Jung (ECOSOIL Süd GmbH) am dortigen Zwischenlagerplatz einen Eindruck vom Bahn- und Städtebauprojekt Neu-Ulm 21 erhalten. Baukoordinator Rainer Christmann von der Deutschen Bahn (DB) informierte über das voraussichtlich Ende 2008 fertiggestellte Bauvorhaben, bei dem eine neue Bahntrasse, ein neuer Bahnhof sowie eine neue Wohnanlage entsteht. Hierzu werden insgesamt 800.000 m³ Erdaushub bewegt und 150.000 m³ Beton verbaut. Bislang wurden 250.000 t Bau- und Erdmaterial bis zur Einbauklasse Z2, 4.000 t von Z4 Material und 5.000 t Material, das höher als Z4 Material eingestuft wurde, ausgehoben.
Direkt neben der Bahnbaustelle befindet sich der Lagerplatz, der 10% der Gesamtaltlasten aufnehmen kann. Sehr interessant war die Problematik der unterschiedlichen Regelwerke an der Grenze zwischen Bayern und Baden-Württemberg.
Am zweiten Haltepunkt, bei der Baustoffaufbereitung Ulm GmbH (B.A.U.) im Südwesten von Ulm, erläuterte der Geschäftsführer Thomas Buhler (ECOSOIL Süd) und Herr Markus Jung die Zwischenlagerung und Behandlung von kontaminiertem Bodenaushub und Bauschutt sowie die Problematiken beim Erwerb von Genehmigungen. Als Highlight wurden die Annahme und Aufbereitung von Recycling-Baustoffen mit einer Sternsiebanlage der Firma Backers Maschinenbau GmbH, Twist vorgeführt. Rainer Wesselkamp erklärte die Funktionsweise der Sternsiebanlage, die für mineralische Rohstoffe sowie für organisches Material verwendet werden kann. Die Ein-satzfähigkeit dieser Anlage wurde bei einem plötzlich einsetzenden Platzregen nachgewiesen, der so manch neugierigen Teilnehmer nicht abschreckte, das trockene, als Vortragsraum dienende Exkursionszelt zu verlassen.
Michael Stanecker (Umweltwirtschaft GmbH) beschrieb anschließend im als Vortragsraum dienenden Exkursionszelt die Fremdüberwachung, Probenahme und -aufbereitung sowie Analytik. Thomas Beißwenger erläuterte die Eckpunkte des QRB sowie die neue LKW-Meldemöglichkeit. Recycling-Firmen können so vor problematischen LKW-Frachten gewarnt werden. Herr Jürgen Krämer (ECOSOIL Süd)beschreibt die Sanierung bzw. die Entstehung und den Betrieb der Deponie Ulm Eggingen, die als letzter Haltepunkt besichtigt wurde. Anhand dieser Deponie, die bis zum September 2007 mit Recyclingbaustoffen beliefert wird, wurde der Aufbau einer Depo-nieabdichtung hautnah vermittelt. Beeindruckend war die innovative Technik, bei der die Raupenfahrer mit Hilfe der GPS-Navigation bis zu einer Genauigkeit von 1 cm positioniert und geführt werden.