Harnstein-Expertin Barbara Contzen gibt diese sechs praktischen Tipps:
- Unbedingt genug trinken, also mindestens 1,5 Liter pro Tag. Eine gute Kontrolle, ob man ausreichend getrunken hat, ist die Farbe des Urins: auf hellen Urin achten. Wer sich schwer tut mit der Flüssigkeitszufuhr, kann morgens ein bis zwei Flaschen hinstellen und sie bis zum Abend austrinken. Auch Trinkwecker am Handy können ans regelmäßige Trinken erinnern.
- Ideal sind passende Mineral- und Heilwässer. Sie liefern viel Flüssigkeit aus natürlichen Quellen. Viele Heilwässer sind sogar ausdrücklich zugelassen zur Vorbeugung von Harnsteinen – das steht dann auf dem Etikett. Denn Hydrogencarbonat-Heilwässer können z. B. bei Calcium-Oxalat- oder Harnsäuresteinen helfen, den Harn basischer zu machen. Bei Calciumphosphat- oder Infektsteinen können dagegen sulfatreiche Heilwässer helfen, den Harn anzusäuern. Viele Mineral- und Heilwässer enthalten zudem größere Mengen an Calcium und Magnesium, die Oxalsäure schon im Darm binden können. Passende Heilwässer kann man auf heilwasser.com finden.
- Idealerweise sollte man den Harnsteintyp bestimmen lassen, denn dann kann man gezielt behandeln und weiteren Steinen vorbeugen. Die Bestimmung erfolgt über die Arztpraxis bei einem medizinischen Labor.
- Bunt, frisch und gesund essen, aktiv leben und Übergewicht abbauen sind ebenfalls hilfreich, damit der Stoffwechsel gut läuft und nicht zu viele steinbildende Stoffe anhäuft.
- Calcium-Oxalat-Steine: Wichtig ist, oxalsäurehaltige Lebensmittel und Säfte nur in geringen Mengen zu verzehren. Und wenn, dann kombiniert man sie am besten mit calcium- oder magnesiumreichen Lebensmitteln, um die Oxalsäure bereits im Darm zu binden, so dass sie nicht in den Harn gelangt. Empfohlene Calciummenge von 1.000 mg pro Tag unbedingt einhalten.
- Harnsäuresteine: Weniger tierische Lebensmittel und mehr pflanzliche Kost essen. Dabei jedoch nicht zu viel Fruchtzucker, Sojabohnen und Hülsenfrüchte verzehren. Bei Geflügel und Fisch die Haut abziehen, um den Puringehalt zu senken. Auf strenge Diäten verzichten und beim schnellen Abnehmen möglichst viel trinken, um die entstehende Harnsäure zu verdünnen.
Barbara Contzen ist staatlich anerkannte Diätassistentin und arbeitet seit vielen Jahren interdisziplinär in der Ernährungstherapie. Ihr Schwerpunkt ist die Ernährungstherapie bei chronischer Niereninsuffizienz. www.nephrologik.de