Betroffene, die einen Notruf absetzen, werden mit einer Leitstelle verbunden, die je nach Notfall Polizei, Rettungsdienst oder Feuerwehr alarmiert. Oft können die zuständigen Mitarbeiter der Leitstellen auch Notrufe in verschiedenen Sprachen bearbeiten.
112 per Mobiltelefon kostenlos erreichbar
Für einen Notruf spielt es keine Rolle, ob vom Festnetz oder Handy telefoniert wird. Ein eingehender Notruf wird im Netz immer mit höchster Priorität behandelt und ist auch dann kostenlos, wenn das Mobilfunknetz des eigenen Anbieters nicht verfügbar ist. Das Mobiltelefon sucht sich automatisch das stärkste Betreibernetz in der Umgebung, um den Notruf abzusetzen. Kann kein Netz geortet werden, sollten Nutzer möglichst den Standort wechseln und in regelmäßigen Abständen erneut die 112 wählen. Bei vielen Handys ist das Wählen der 112 selbst bei aktivierter Tastensperre möglich.
Wichtige Voraussetzung: Aktivierte SIM-Karte im Handy
Anders als in vielen EU-Staaten muss in Deutschland eine aktivierte SIM-Karte im Mobiltelefon eingelegt sein, um einen Notruf absetzen zu können. Diese Regelung wurde im Jahr 2009 eingeführt, um dem Missbrauch von Notrufnummern vorzubeugen.
In Notsituationen Ruhe bewahren
In Gefahrensituationen sind Betroffene oft orientierungslos und geschockt. Um Verletzten immer schnellstmöglich helfen zu können, sind die Rettungskräfte jedoch auf präzise Informationen angewiesen. Wichtig ist daher, möglichst ruhig zu bleiben und beim Telefonat mit der Einsatzstelle folgende Fragen zu beantworten: Wo ist der Unfall passiert? Was ist geschehen? Gibt es Verletzte und wenn ja, wie viele? Welche Arten von Verletzungen sind aufgetreten? Anschließend sollten Betroffene auf Rückfragen warten, um weitere Details klären zu können. Haben die Rettungskräfte alle wichtigen Informationen erhalten, können sie vor Ort schnell Hilfe leisten.
Notfall-Apps
Mit speziellen Notfall-Apps für Smartphones hat man auch über die Telefonnummer 112 hinaus die Möglichkeit, Hilfe anzufordern. In einer Gefahrensituation kann beispielsweise eine SOS-App zum Einsatz kommen. Mit nur einem Knopfdruck sendet die Anwendung einen Notruf an die nächste Sicherheitszentrale. Dank eines zuvor persönlich hinterlegten Notfallprofils wissen die Einsatzkräfte sofort, woher der Notruf stammt, was zu tun ist und welche Angehörigen oder Freunde gegebenenfalls zu benachrichtigen sind.
Oft können diese Apps den eigenen Standort lokalisieren und bieten eine Übersicht über wichtige, teils auch lokale, Notrufnummern. Dazu zählen unter anderem die regionalen Giftnotrufnummern oder die bundesweite Notfallnummer zur Kartensperrung 116 116. Wichtig ist, dass der Handy-Akku stets aufgeladen ist – sonst funktioniert weder das Telefonieren noch die Ortung durch eine Suchmannschaft.