Etwa 4,4 Mio. Frauen in Deutschland zwischen dem 29. und 55. Lebensjahr, haben Myome, größtenteils ohne sie zu bemerken. Doch etwa 1,7 Mio. von ihnen leiden unter Symptomen wie starken, langanhaltenden Regelblutungen, Unterbauchschmerzen, Verdrängungsbeschwerden wie Verstopfung oder Harninkontinenz und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. In diesen Fällen ist dann eine Behandlung unvermeidlich.
Welche der modernen Therapien jeweils geeignet ist, orientiert sich unter anderem an Anzahl, Lage und Größe der Myome, dem Alter der Patientin und daran, ob ein Kinderwunsch besteht. Als operative Verfahren stehen neben der Gebärmutterentfernung auch einige organerhaltende Therapieoptionen zur Verfügung. Dazu gehört die Entfernung der Myome (Myomenukleation), die sowohl per Bauchschnitt (Laparotomie) als auch minimal-invasiv per Bauchspiegelung (Laparoskopie) durchgeführt werden kann.
Je nach Lage kann das Myom auch mittels Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) entfernt werden. Der Eingriff über die Scheide (hysteroskopisch) mit MyoSure ist ein neueres Verfahren und momentan eine der sichersten Methode für Frauen mit Kinderwunsch. Das liegt unter anderem an dem sogenannten Morcellator, mit dem das Gewebe abgetragen wird. Eine Innovation ist die Lage des Schneidefensters an der Seite, wodurch das Perforationsrisiko erheblich minimiert wird. Da es sich um eine rein mechanische Abtragung des Gewebes ohne zusätzliche Stromzufuhr handelt, werden zudem keine benachbarten Gewebe oder Organe verletzt. Die Entfernung eines 4,5 cm großen Myoms dauert nur etwa 10 Minuten. Damit ist der Eingriff im Vergleich mit anderen Operationsmethoden sehr kurz, hinterlässt kaum Narben und ist insgesamt sehr schonend.
Seit einigen Jahren stehen zudem mit der Myomembolisation und dem Fokussierten Ultraschall auch radiologische Therapien zur Verfügung.
Letzterer ist ein recht neues Verfahren bei der Myombehandlung. Während die Patientin auf dem Bauch über einer Schallquelle liegt, werden hochfrequente Schallwellen auf das Myom gelenkt. Durch die so entstehende Hitze stirbt das Myomgewebe ab und wird anschließend vom Körper abgebaut. Die ambulante Behandlung, während der die Patientin sich nicht bewegen darf, dauert zwischen drei bis fünf Stunden und ist währenddessen schmerzhaft. Im Anschluss an den Eingriff sind die Schmerzen sofort verschwunden und Probleme wie lang anhaltende starke Menstruationen reguliert. Jüngste Studienergebnisse sowie die Erfahrungen in der Praxis haben belegt, dass Schwangerschaften ca. zwei Monate nach dem Eingriff möglich sind, sofern die Behandlung mit einem entsprechend zertifizierten System durchgeführt wird.
Neben den operativen Behandlungsmöglichkeiten stehen auch medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Die Antibabypille und reine Gestagenpräparate können in manchen Fällen die starken Blutungen reduzieren, sind jedoch nicht als langfristige Therapie geeignet.
Zu den zugelassenen medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten gehören die „Wechseljahresspritze“ (GnRH-Analoga) und die „Myomtablette“ (Ulipristalacetat,).
Die Palette der Behandlungsmöglichkeiten ist also bemerkenswert lang. Es gibt inzwischen eine ganze Reihe moderner Operationen, die gebärmuttererhaltend sind und zusätzlich radiologische und medikamentöse Optionen. Eine Hysterektomie sollte betroffenen Frauen daher nur dann empfohlen werden, wenn keine der anderen Therapieoptionen durchgeführt werden kann.
Die Webseite der Initiative bietet neben der Beschreibung der Therapien ein Forum für betroffene Frauen und ihre Angehörigen, Tipps und Anträge zur Kostenerstattung, Pressetexte, Ärzteadressen und Meinungen, Erfahrungsberichte von Frauen, Umfragen und vieles mehr. Neu hinzugekommen sind Video-Interviews mit renommierten Ärzten zum Thema Myombehandlung, Patientinnenrechte und Endometriumablation.
Das Beratungstelefon der Initiative „Rettet die Gebärmutter“ ist täglich zwischen 09.00 Uhr und 16.00 Uhr unter der Telefonnummer 06421 3048012 zu erreichen.
Weitere Informationen finden interessierte Frauen und Männer auch auf der Webseite: www.rettet-die-gebaermutter.de und natürlich auch auf Facebook: www.facebook.com/...