Der ADAC setze bundesweit bereits 28 Erdgasfahrzeuge bei der Straßenwacht ein, so Kreipl. Hier gehe es um einen Langzeittest der Alltagstauglichkeit des alternativen Motorkonzepts. Für den ADAC Südbayern ist ein Opel Zafira CNG unterwegs, der laut Kreipl auch dazu diene, die Mitglieder besser über den Erdgasantrieb informieren zu können.
ADAC-Mitarbeiter mit Erdgasautos würden häufig auf ihre Fahrzeuge angesprochen und „wir stellen dabei immer wieder ein großes Interesse am Fahren mit Erdgas fest“. Ebenso groß sei der Informationsbedarf – beispielsweise in punkto Sparen beim Tanken. Kreipl: „Bei Erdgas wird der Preis pro Kilogramm und bei Benzin pro Liter angegeben. Hinzu kommt der unterschiedliche Energiegehalt, so dass vielen Autofahrern nicht klar ist, um wie viel billiger sie das Tanken von Erdgas kommt.“
Rund 50 Prozent sparen
Selbstverständlich erläutern die ADAC-Mitarbeiter allen Interessierten gerne, wie sich die Preise an der Zapfsäule umrechnen lassen. Ein Kilogramm Erdgas H* hat denselben Energiegehalt wie 1,5 Liter Benzin oder 1,3 Liter Diesel. Der derzeitige mittlere Preis in Deutschland von ca. 90 Cent pro Kilogramm Erdgas H* entspricht damit einem Preis von 60 Cent pro Liter Benzin beziehungsweise 69 Cent pro Liter Diesel.
Ein Blick auf die Preise für die konventionellen Kraftstoffe zeigt: Wer Erdgas tankt, der spart gegenüber Benzin rund 50 Prozent und gegenüber Diesel rund 30 Prozent. Für die meisten Autofahrer ist „dieser drastische Spareffekt das wichtigste Argument für den Umstieg auf ein Erdgasauto“, ist sich Dr. Hartmut Hechler, Vorstand des Initiativkreises Erdgas als Kraftstoff in Bayern, sicher.
Erdgasauto rechnet sich
Der „IEK Bayern gibt Gas“ - ein Zusammenschluss von bayerischen Gasversorgern, Vertretern der Autohersteller und des ADAC - hat es sich zur Aufgabe gemacht, umfassend über den umweltschonenden und supergünstigen Kraftstoff Erdgas aufzuklären. Dazu gehören die wichtigen Hinweise zum Gesamtkostenvergleich, der in der Regel sehr positiv für Erdgasautos ausfällt.
So lässt sich über den Wirtschaftlichkeitsrechner auf www.tanke-erdgas.de in wenigen Minuten berechnen, wann sich die Mehrkosten bei der Anschaffung eines Erdgasfahrzeugs amortisieren. Wegen der extrem niedrigen Tankkosten mache sich die Entscheidung für den modernen Antrieb selbst bei relativ geringen Fahrleistungen schnell bezahlt, so Hechler.
Tankstellendichte steigt stetig
Nach den Erfahrungen des Erdgas-Experten Kreipl vom ADAC Südbayern spielen Informationen über die Tankstellendichte eine oft entscheidende Rolle, wenn jemand an die Anschaffung eines Erdgasautos denkt. Demzufolge könnte der stetige Anstieg bei der Zahl der Erdgastankstellen – aktuell gibt es bereits bundesweit über 750 – einen Schub für Erdgasautos bedeuten.
„Auf jeden Fall werden die gerade entwickelten Erdgas-Turbomotoren neue Zielgruppen fürs Fahren mit Erdgas erschließen“, ist Kreipl überzeugt. Für die Zukunft wünscht er sich außerdem – wie viele Erdgasfans – eine noch größere Modellvielfalt und eine größere Reichweite im Erdgasbetrieb.
Klare Umweltvorteile
Für eine noch stärkere Nachfrage nach Erdgasautos könnten nicht zuletzt auch deren Umweltvorteile sorgen, meint Kreipl. Allerdings sei dafür noch mehr Aufklärung zu diesem Thema nötig. Nicht nur für den ADAC, sondern für nahezu alle Autofahrer sei es beispielsweise relevant, ob sie Fahrbeschränkungen fürchten müssen. „Mit einem Erdgasauto ist das nicht der Fall, denn das wird freie Fahrt in den Umweltzonen haben, die viele Städte einführen wollen.“
Auch die ab 2010 drohenden Fahrverbote nach der Euro-V-Abgasnorm können Erdgasautofahrer getrost ignorieren. Zudem würden sie von einer Staffelung der Kfz-Steuer nach der CO2-Emission, wie sie derzeit diskutiert wird, profitieren. Grund: Erdgasautos erzeugen bis zu 25 Prozent weniger des klimaschädlichen Gases als der jeweils vergleichbare Benziner.
Kreipl selbst haben offenbar die zahlreichen Vorteile des Erdgasantriebs längst überzeugt. Der ADAC-Mann Kreipl fährt auch privat ein Erdgasauto und hat damit „durchweg positive Erfahrungen“ gemacht.