Im Moment stecken Outdoor-Marken wie Vaude, Columbia und Tatonka in Sachen Arbeitsrechten hingegen noch im Basislager fest. Aktuelle Recherchen des INKOTA-netzwerks bei Zulieferern in Vietnam decken auf, dass grobe Arbeitsrechtsverletzungen in Bezug auf erhaltene Löhne, Arbeitszeiten und Vereinigungsfreiheit an der Tagesordnung sind. Die befragten Arbeiter geben an, dass ihnen der Monatslohn nicht zum Leben reicht. "Es reicht nur für einige Schüsseln Fleisch oder Gemüse", sagt ein Arbeiter. Eine andere junge Arbeiterin führt aus: "Was wir hart verdienen, reicht gerade so. In ein Restaurant gehen oder etwas für Unterhaltung ausgeben, ist nicht drin." Um überhaupt zu überleben, arbeiten sie in Hochzeiten durchschnittlich 16 Stunden am Tag.
Die Recherche bestätigt die Kritikpunkte einer kürzlich veröffentlichten CCC-Studie, für die 15 Outdoor-Firmen hinsichtlich der Einhaltung von Arbeitsrechten und Sozialstandards befragt wurden. Danach wurden allein auf der Basis von Selbstauskünften der Unternehmen gravierende Mängel festgestellt. Viele Outdoor-Marken halten sich nicht mal auf dem Papier an die Standards der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO).
Die Outdoor-Branche ist trotz Krise auf Gipfelkurs. Seit Jahren gibt es stabile Wachstumsraten, die nicht an den Verbraucher und schon gar nicht an die Beschäftigten in den Fabriken weitergegeben werden. Trotz positiven Nachhaltigkeitsimages kommt der soziale Aspekt von Nachhaltigkeit in der Branche noch zu kurz.
Einladung zum Pressegespräch:
Bei einem Pressegespräch präsentiert INKOTA die ausführlichen Ergebnisse der Recherchen. Termin: Dienstag, 05.Oktober, 11.00 Uhr im Haus der Gemeinsamen Konferenz Kirche und Entwicklung (GKKE) am Gendarmenmarkt in Berlin-Mitte, Charlottenstraße 53-54.
Einladung zur Protest-Aktion Street-Climbing mit Film- und Fototermin
Im Anschluss an das Pressegespräch führen Aktivisten der Kampagne für Saubere Kleidung eine bildstarke Protest-Aktion durch.
Termin: Dienstag, 05.Oktober, 12 Uhr auf dem Gendarmenmarkt, Berlin-Mitte.
Zusätzlicher Termin: Donnerstag, 07. Oktober, 17.20 Uhr am Alexanderplatz, Berlin-Mitte.