Der Klimapakt verfolgt das Ziel, dass alle Wohnungen, die vor der ersten Wärmeschutzverordnung von 1978 gebaut wurden, in mehreren Schritten bis 2020 modernisiert werden. "Der Altbestand an Wohnungen ist ein richtiger Energiefresser", sagte Scharbach. Heizung und Warmwasser verursachten fast den gesamten Energieverbrauch eines privaten Haushalts. Durch Wärmedämmung und andere energieeffiziente Modernisierungen könnten bis zu 60 Prozent des Energieendverbrauches eingespart werden. Investitionen in energieeffiziente Gebäude machten sich positiv im eigenen Geldbeutel bemerkbar. "Mieter und Eigenheimbesitzer müssen weniger für Heizkosten ausgeben", sagte Scharbach.
Nach Schätzungen von Experten gehören rund 1,1 Millionen Wohnungen zum Altbestand. Fachleute gehen davon aus, dass bereits gut ein Drittel dieser Wohnungen modernisiert worden sind. Würden jährlich etwa 27.000 Mietwohnungen und etwa ebenso viele Einfamilienhäuser energietechnisch auf den neuesten Stand gebracht, könnte das im Klimapakt für 2020 vereinbarte Ziel einer vollständigen Modernisierung der Altbestände erreicht werden.
Scharbach begrüßte die Initiative des Verbandes norddeutscher Wohnungsunternehmen, seine Mitglieder mit einem eigenen Aktionsprogramm zur Energiewende zu mobilisieren. Scharbach rief die übrige Wohnungswirtschaft auf, dem Klimapakt beizutreten. Ein landeseigenes Wohnraumförderungsgesetz im kommenden Jahr soll verstärkte Anreize für energiesparendes Wohnen schaffen. Wer beim Hausbau auf hohe energieeffiziente Standards achte, werde besonders gefördert.
Klimaschutz muss stärker als bisher in der Stadtentwicklungspolitik berücksichtigt werden. So soll die Modernisierung kommunaler Gebäude, wie Schulen, Kindergärten und Sporthallen, vom kommenden Jahr an in ausgewählten Gebieten gefördert werden. "Klimaschutz ist ein Zukunftsmarkt und ein Motor für Innovationen", sagte Scharbach. Aufträge für die Sanierung von Wohnungen würden vorzugsweise an regionale Handwerksbetriebe vergeben. Das sichere Arbeitsplätze in der Baubranche.