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Die Baustoffbranche engagiert sich: IBU ist Partner beim 10. Deutschen Nachhaltigkeitspreis

Verleihung Sonderpreis "Ressourceneffizienz" - Plädoyer für Digitalisierungsstrategien

(lifePR) (Berlin, )
An der zweitägigen Veranstaltung im Rahmen des 10. Deutschen Nachhaltigkeitstages beteiligten sich am 7. und 8. Dezember 2017 in Düsseldorf zahlreiche Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Forschung. Zum dritten Mal in Folge ist das Institut Bauen und Umwelt e. V. (IBU) als institutioneller Partner des Deutschen Nachhaltigkeitspreises (DNP) angetreten, um den Sonderpreis „Ressourceneffizienz“ zu verleihen.

Der Sonderpreis würdigt vorbildliches unternehmerisches Engagement beim Rohstoff- und Ressourcenmanagement sowie beim Recycling und zeigt neue Lösungen zum effizienten Umgang mit Ressourcen. So wurden herausragende Strategien und Maßnahmen von Unternehmen ausgezeichnet, die entlang der Wertschöpfungskette zu einer Minimierung von Material-, Energie-, Flächen und Wassereinsatz beitragen bzw. auf innovativen Recycling- und Kreislaufkonzepten basieren. Die Unternehmensgruppe fischer, die auch IBU-Mitglied ist, beteiligte sich in diesem Jahr zum zweiten Mal bei der Vergabe. Hans Peters, Vorstandsvorsitzender des IBU, überreichte den Preis gemeinsam mit Jakob von Uexküll, dem Gründer des Right Livelihood Award, der auch als “Alternativer Nobelpreis” bezeichnet wird, an „Der Grüne Punkt“ DSD-Duales System Holding GmbH & Co. KG. Mit seinen technischen Innovationen treibt Der Grüne Punkt Energieeffizienz und Materialforschung voran. Das Unternehmen leistet Überzeugungsarbeit in der kunststoffverarbeitenden Industrie, zum Beispiel für den Einsatz von Rezyklaten und für die Gestaltung recyclingfreundlicher Verpackungen. Dass Der Grüne Punkt sich mit diesen und anderen Maßnahmen für das große Nachhaltigkeitsziel – eine vollständige Kreislaufwirtschaft – einsetzt, hat die Jury überzeugt.

Rinn Betondachsteine wird nachhaltiges Unternehmen 2018 - IBU-Mitglieder betrachten Nachhaltigkeit als unternehmerische Querschnittsaufgabe

Als freiwillige Initiative von Herstellerunternehmen und -verbänden aus der Baustoffindustrie hat sich das IBU dem Thema Nachhaltigkeit im Bausektor verschrieben. „Mit unserer Partnerschaft beim DNP wollen wir die Bedeutung und die Chancen des nachhaltigen Bauens aufzeigen“, betont Geschäftsführer Dr. Burkhart Lehmann. Ganz besonders freut sich das IBU, dass das IBU-Mitglied Rinn Beton- und Naturstein GmbH & Co. KG als Deutschlands nachhaltigstes Unternehmen mittlerer Größe ausgezeichnet wurde. Mit der DAW SE zählte ein weiteres IBU-Mitglied zu den Nominierten beim DNP 2017. „Bei ihnen ist das Thema Nachhaltigkeit ­– ebenso wie bei vielen unserer Mitglieder – zur Querschnittsaugabe geworden“, so Lehmann. Der Nachhaltigkeitsansatz beeinflusse nicht nur die Herstellung der Produkte, sondern das gesamte unternehmerische Handeln. „Mit entsprechenden Produktangeboten und passender Unternehmenskommunikation wird sukzessive ein Umdenken entlang der gesamten Wertschöpfungskette erreicht.“ Burkhart Lehmann ist davon überzeugt ist, dass auch die Nachfrage nach Recyclingprodukten steigen wird.

EPD: Wissenschaftlich fundierte Informationen für nachhaltiges Bauen

In der Kategorie Nachhaltiges Bauen ging der DGNB-Preis an Gemeinschaftlich nachhaltig bauen – wagnisART. Als Betreiber eines Gebäudezertifizierungssystems setzt die DGNB bei Nachhaltigkeitsbewertungen von Gebäuden auf Umweltproduktdeklarationen (Environmental Product Deklarations, kurz: EPDs), denn die EPD ist ein international anerkanntes Instrument für die Nachhaltigkeitszertifizierung von Gebäuden. Das IBU, als bedeutendster Programmhalter für EPDs in Deutschland und seine Mitglieder – Unternehmen und Verbände aus 22 Ländern – setzen sich mittels EPDs für Nachhaltigkeit im Bauwesen und für Transparenz ein. Denn: „Statt einzelne Aspekte eines Produktes zu bewerten, stellen EPDs alle relevanten Umweltwirkungen auf Basis von Lebenszyklusanalysen transparent, unabhängig und nachvollziehbar dar“, erklärt Burkhart Lehmann. Somit lieferten sie wissenschaftlich fundierte Umweltkennzahlen. Im Anschluss an einen unabhängigen Überprüfungsprozess im Hinblick auf Vollständigkeit, Plausibilität und Normenkonformität und nach Veröffentlichung der EPD durch das IBU können Anwender auf die Informationen zugreifen, um nachhaltige Gebäude zu planen beziehungsweise Gebäude im Hinblick auf ihre Nachhaltigkeit zu bewerten.

Digitalisierung: IBU ermöglicht mit IBU.data optimale Datennutzung

Um Planungsprozesse und Berechnungen zu vereinfachen, stellt das IBU die EPDs seiner Mitglieder auf der Plattform IBU.data digital zur Verfügung. „Mit kompatiblen Daten machen wir denjenigen, die EPDs für die Berechnung von Gebäudeökobilanzen verwenden, die Arbeit so leicht wie möglich“, erklärt Burkhart Lehmann, der maschinenlesbare Daten als Grundvoraussetzung betrachtet, um nachhaltiger planen, bauen und bewirtschaften zu können. Den verschiedenen Prozessbeteiligten müsse die gemeinsame Verwendung aller Daten ermöglicht werden – auch der ökobilanziellen. Zu den Zielen des IBU gehört deshalb zum einen die Entwicklung europäischer bzw. internationaler Standards mit denen EPD-Daten einheitlich zur Verfügung gestellt werden. Und zum anderen die Verknüpfung digitalisierter Ökobilanzdaten mit den Daten von Bauprodukten, die im Rahmen der Planungsmethode Building Information Modelling (BIM) von verschiedenen am Bau beteiligten Akteuren genutzt werden.

In einer Podiumsdiskussion im Rahmen des DNP zum Thema „Digitalisierung und Nachhaltigkeit“ kamen Experten und Praktiker miteinander ins Gespräch. Sie debattierten unter anderem über Perspektiven der Digitalisierung in den unterschiedlichen Branchen und über die Konsequenzen des digitalen Strukturwandels für eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung. Experten aus Forschung und Datensicherheit sowie Vertreter aus Finanzdienstleistung, Groß- und Einzelhandel, Logistik und Bausektor nahmen teil. Der IT- und Prozessberater des IBU, Oliver Kusche, stellte die Potenziale der Digitalisierung von Nachhaltigkeitsinformationen am Beispiel des Baubereichs dar. Er zeigte auf, wie digitale EPD-Daten die integrale Planung ebenso erleichtern wie die Berechnung von Gebäudeökobilanzen. „Bereits in der Entwurfsphase eines Gebäudes kann die ideale Kombination von Bauprodukten unter ökologischen Geschichtspunkten ausgewählt werden“, erklärte Kusche. Er zeigte sich erfreut, dass das gemeinsame Datenformat für Umweltinformationen die Baustoffindustrie zum Vorreiter bei digitalen Nachhaltigkeitsinformationen mache. Das Dialogforum machte deutlich: Brancheninitiativen sind das A und O, um bei der Digitalisierung voranzukommen. Hier ist die Baustoffbranche auf einem guten Weg.
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