„Die Nachricht, dass der Senat der Leibniz-Gemeinschaft Bund und Ländern die Beendigung der Förderung der ZB MED empfiehlt, hat uns überrascht“, sagt Siw Waffenschmidt, Leiterin des Stabsbereichs Informationsmanagement im IQWiG – war doch die Evaluation, die diesem Beschluss vorausging, überwiegend positiv ausgefallen. Wie in dem offenen Brief ausgeführt, würde sich die Beschaffung der medizinischen Fachliteratur, auf der die Gutachten des Instituts beruhen, bei einer Abwicklung der Institution erheblich verschlechtern.
Darüber hinaus sieht die Institutsleitung in der Schließungsempfehlung ein bedenkliches wissenschaftspolitisches Signal: „Erst werden die Datenbanken des Deutschen Instituts für Medizinische Dokumentation und Information abgeschafft, nun soll die ZB MED folgen. Zahllose Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler müssten ihre Literatur dann direkt über die Verlage erwerben. Deren Preisvorstellungen überfordern schon viele Universitätsbibliotheken – von anderen Einrichtungen und Einzelpersonen ganz zu schweigen“, so Jürgen Windeler, Leiter des IQWiG. „Die Bereitstellung wissenschaftlicher Literatur ist aber in öffentlichem Interesse. Hoffentlich besinnen sich die Ministerien und die GWK noch eines Besseren.“