Die jetzt ausgewählten Themenvorschläge im Einzelnen:
- Leichte Depressionen bei Kindern und Jugendlichen: Führen verhaltens- und psychotherapeutische Verfahren im Vergleich zu anderen Verfahren zu besseren Ergebnissen?
- Multiple Sklerose: Verbessern mHealth-Lösungen (z. B. Medizin-Apps) das Selbstmanagement der Betroffenen?
- Elephantiasis (unförmiges Anschwellen von Körperteilen mit Hautveränderungen): Lassen sich durch nichtmedikamentöse Verfahren die Symptome lindern?
- Schmerzen bei Endometriose (Neubildung der Gebärmutterschleimhaut): Helfen anstelle von Schmerzmedikamenten auch andere Verfahren?
Bürger, Patienten und Medizinexperten: Themenauswahl mit Augenmaß
Bei der Auswahl kommen sowohl Bürgersicht und Patientenperspektive wie auch die wissenschaftliche Bedeutung der Themen zum Tragen: In der ersten Stufe trifft der Auswahlbeirat mit Bürgerinnen und Bürgern, Patientenvertreterinnen und -vertretern zunächst eine Vorauswahl. Die Mitglieder des erweiterten Fachbeirats (u. a. Vertreter der Ärzte, Krankenhäuser, Krankenkassen und des Bundesgesundheitsministeriums) unterstützen das IQWiG dann in der zweiten Auswahlstufe dabei, die für HTA-Berichte geeigneten Themen zu bestimmen.
Von der Frage zum HTA-Bericht
Im nächsten Schritt werden über öffentliche Vergabeverfahren Teams von externen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gesucht, die zunächst die Basisberichte zu den ausgewählten Themen erstellen. Dabei folgen sie den Prinzipien der evidenzbasierten Medizin und berücksichtigen auch ökonomische, soziale, ethische, organisatorische sowie rechtliche Aspekte. Der vollständige HTA-Bericht umfasst den Basisbericht und einen Herausgeberkommentar des IQWiG. Eine leicht verständliche Kurzfassung im Basisbericht gibt Bürgerinnen und Bürgern eine kompakte Antwort auf ihre Frage an die Wissenschaft.
Den ersten vorläufigen Basisbericht beim 2016 gestarteten ThemenCheck Medizin – Musiktherapie bei Krebs – hat das IQWiG Anfang 2019 veröffentlicht. Die HTA-Berichte zu den vier neuen Themen werden beim ThemenCheck Medizin voraussichtlich ab Mitte 2020 zu finden sein. Alle HTA-Berichte leitet das IQWiG an Institutionen und Akteure weiter, die über Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung und die Ausgestaltung des Gesundheitswesens entscheiden.
Nächste Themenauswahl: Sommer 2019
Das nächste Verfahren zur Themenauswahl startet im Sommer 2019. Aus allen bis dahin eingegebenen Vorschlägen werden weitere HTA-Themen für die nächsten Berichte ausgewählt. Themen vorschlagen geht ganz einfach online – auch ohne Fachkenntnisse: Geben Sie beim ThemenCheck Medizin Ihre Fragestellung und Hintergrundinformationen direkt in ein Formular ein. Offene Punkte klärt das IQWiG-Team direkt mit Ihnen. Alle Vorschläge, aus denen sich eine HTA-Fragestellung formulieren lässt, veröffentlicht das IQWiG in der Themenliste auf www.themencheck-medizin.iqwig.de.