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Koronare Herzkrankheit: IQWiG legt vorläufige Ergebnisse von Leitlinien-Recherche vor

Vorbericht identifiziert Empfehlungen für Aktualisierung des DMP / Stellungnahmen erbeten

(lifePR) (Köln, )
Disease-Management-Programme (DMP) sollen in regelmäßigen Abständen aktualisiert werden, um sie an den jeweiligen Stand des medizinischen Wissens anzupassen. Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat deshalb aktuelle evidenzbasierte Leitlinien zur koronaren Herzkrankheit (KHK) recherchiert, deren Empfehlungen zu Kernaussagen zusammengefasst und überprüft, ob sich aus ihnen ein Aktualisierungsbedarf ergibt. Die vorläufigen Ergebnisse liegen nun vor. Demnach könnte der Aspekt „Monitoring und Follow-up“ neu in das DMP aufgenommen werden. Bis zum 10. Oktober können Interessierte Stellungnahmen zu diesem Vorbericht abgeben.

Bereits das dritte Update des IQWiG

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat den gesetzlichen Auftrag, in regelmäßigen Abständen zu prüfen, ob DMP inhaltlich noch dem Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse entsprechen und sie gegebenenfalls zu aktualisieren. Für das 2003 eingeführte DMP KHK hatte das Institut bereits zweimal eine entsprechende Recherche und Auswertung von Leitlinien durchgeführt und 2008 und 2011 die Ergebnisse vorgelegt.

Wie die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nun feststellen, hat sich die wissenschaftliche Basis für eine Aktualisierung erheblich verbreitert: So hat sich sowohl die Zahl der in die IQWiG-Berichte einbezogenen Leitlinien als auch die der ausgewerteten Empfehlungen verdoppelt. Inzwischen sind es 40 Leitlinien mit rund 1700 Empfehlungen. Gleichzeitig hat sich auch die Qualität der Leitlinien inzwischen verbessert, sodass sie auch für das IQWiG besser nutzbar sind.

Alle wichtigen Versorgungsaspekte abgedeckt

Die in den Leitlinien enthaltenen Empfehlungen decken alle wichtigen Versorgungsaspekte ab. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler identifizierten zwei Themen, die im DMP bisher nicht abgebildet sind, nämlich „Monitoring und Follow-up“ sowie „spezielle Formen der Angina Pectoris“. Hier könnte das DMP also ergänzt werden. Schließlich zeigte der Abgleich mit den aktuellen Leitlinien, dass keiner der bisherigen Gliederungspunkte der DMP-Richtlinie inzwischen veraltet ist.

Begleiterkrankungen häufiger thematisiert

Begleiterkrankungen werden in den Leitlinien inzwischen ausführlicher thematisiert. Gerade KHK-Patienten haben selten lediglich gesundheitliche Probleme mit dem Herzen. Vielmehr treten bei ihnen beispielsweise auch Diabetes mellitus oder Fettstoffwechselstörungen häufig auf.

Auf Defizite stieß das IQWiG dagegen beim Aspekt Schulungen: Mit einer Ausnahme ist in den neueren Leitlinien hierzu nichts zu finden. In den älteren Leitlinien hatten die Autorinnen und Autoren dagegen noch häufiger Empfehlungen zu Schulungen gegeben.

Gibt es genügend Herzsportgruppen?

Regelmäßige Bewegung, insbesondere sogenannter Koronarsport, wird von nationalen und internationalen Leitlinien seit langem empfohlen. Doch für Patientinnen und Patienten scheint dies nur schwer umsetzbar. Darauf wiesen auch die externen Sachverständigen des Instituts hin. In Deutschland nehmen nur rund 2 % der Betroffenen an Herzsportgruppen teil. Das könnte auch daran liegen, dass es zu wenige Angebote gibt.

Zum Ablauf der Berichtserstellung

Den vorläufigen Berichtsplan für dieses Projekt hatte das IQWiG im Februar 2017 vorgelegt und um Stellungnahmen gebeten. Diese wurden zusammen mit einer Würdigung und dem überarbeiteten Berichtsplan im Mai 2017 publiziert. Stellungnahmen zu dem jetzt veröffentlichten Vorbericht werden nach Ablauf der Frist gesichtet. Sofern sie Fragen offenlassen, werden die Stellungnehmenden zu einer mündlichen Erörterung eingeladen.

Stiftung für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

Das IQWiG ist ein unabhängiges wissenschaftliches Institut, das Nutzen und Schaden medizinischer Maßnahmen für Patienten untersucht. Wir informieren laufend darüber, welche Vor- und Nachteile verschiedene Therapien und Diagnoseverfahren haben können.

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