Auch bereinigt um jahreszeitlich bedingte Einflüsse bestätigt sich die anhaltend gute Konjunktur in der ostdeutschen Industrie. Die Geschäftserwartungen folgen seit Jahresbeginn einem moderaten Aufwärtstrend, die Geschäftslage verharrt seit Ende des ersten Quartals nahezu unverändert auf ihrem hohen Niveau (vgl.Abbildung). Dies findet in ähnlichem Maße auch Ausdruck im Investitionsgütergewerbe. Zwar hat sich unter den Fahrzeugbauern die aktuelle Lage leicht eingetrübt, aber 95% gehen von guten Geschäftsaussichten aus. Im Maschinenbau geht der Anteil von Unternehmen mit eher schlechter Lagebeurteilung gegenüber der Maiumfrage leicht (von 17% auf 11%) zurück, und neun von zehn Befragten beurteilen die Aussichten positiv.
Die Situation im Vorleistungsgütergewerbe hat sich nach dem Einschnitt im März weiter verbessert. So melden 99% der Metallerzeuger eine gute Geschäftslage und alle sind mit den Aussichten bis zum Jahresende zufrieden. Die Chemieunternehmen sind ebenfalls nahezu durchweg positiv gestimmt.
Unter den Konsumgüterproduzenten ist die Stimmung dagegen gedämpft. Gegenwärtig schätzt jedes vierte Unternehmen aus dem Ernährungsgewerbe und jedes dritte aus dem Textil-, Bekleidungs- und Ledergewerbe die Geschäftslage „eher schlecht“ oder „schlecht“ ein. Im Vergleich zur vorherigen Umfrage handelt es sich dabei um eine Verschiebung im Unschärfebereich der Bewertungen von „eher gut“ zu „eher schlecht“. Die Aussichten werden etwas günstiger als die Lage beurteilt, aber skeptischer als im Mai.