Die Untersuchung des Instituts für Workflow-Management im Gesundheitswesen (IWiG), konnte nachweisen, dass allein durch eine verbesserte klinische Dokumentation bis zu 3,8 Milliarden Euro Kosten in der Gesundheitsversorgung eingespart werden können. Das IWiG ist ein An-Institut der Fachhochschule Gelsenkirchen.
Probleme entstehen in der Regel sowohl an den Schnittstellen zwischen den Versorgungsformen (Krankenhaus, Rehabilitation, Hausarzt, Facharzt u.a.) als auch innerhalb der Einrichtungen. Die Folgen sind Informations-, Wirkungs- und Qualitätsverluste sowie unnötige Doppeluntersuchungen. Am Ende sind Einbußen bei der Wirtschaftlichkeit kaum mehr zu vermeiden.
In der Untersuchung wurden das Schnittstellenmanagement am Beispiel eines Behandlungspfades speziell auf die Analyse der klinischen Dokumentation und die damit verbundene Datenredundanz in den Institutionen betrachtet. "Wir wollten das Verbesserungspotenzial aufzeigen, das aktuell in den Einrichtungen lediglich in dem Aspekt der mehrfach doppelten Datenverarbeitung vorhanden ist. Das Ausmaß des Volumens, das in den aufgeführten Effekten noch zusätzliche Möglichkeiten der Optimierung bietet, sollte in eine weiterführende Diskussion gebracht werden." beschreibt der 41-jährige Leiter des IWiG, Prof. Dr. Michael Greiling, die Ziele der Untersuchung.
Allein für ein Krankenhaus, das 10.000 Fälle im Jahr behandelt und einen annähernd ähnlichen Ablauf als Grundlage hat, konnte ein Einsparpotenzial von 1,2 Millionen Euro ermittelt werden. Das heißt:
bei Betrachtung der gesamten Versorgungskette könnten Einsparungen bis zu 3,2 Millionen Euro erzielt werden.
"Um eine funktionierende und integrierte Patientenversorgung verwirklichen zu können, ist es wichtig, sich auf Optimierungspotenziale insbesondere an den Schnittstellen zu konzentrieren und diese zu verbessern" kommentiert Prof. Michael Greiling die Ergebnisse der Untersuchung. "Hier allen voran die mangelnde Kommunikation zwischen den verschiedenen Leistungserbringern. Durch das aufgeführte durchgängige Beispiel innerhalb der Kommunikation und Dokumentation, kommt es langfristig nicht nur zu einer beeindruckenden Kostensenkung, sondern auch zu einer Steigerung der Behandlungsqualität für den Patienten." Seit über acht Jahren setzt sich der Ökonom mit der betriebswirtschaftlichen Optimierung im Gesundheitswesen auseinander.
Die praktische Umsetzung z.B. durch die Etablierung von klinischen Behandlungspfaden und verbesserter IT-gestützter Dokumentation über die Einrichtungsgrenzen hinweg ist eine der Anforderung für die nahe Zukunft im deutschem Gesundheitswesen. Sie stellt eine mögliche Form dar, um die Effektivität und Effizienz in der Gesundheitsversorgung der Patienten zu optimieren. Die damit verbundenen Einsparpotentiale können genutzt werden, um die drohenden Rationierungen medizinischer Leistungen zu verhindern.
Das Institut für Workflow-Management im Gesundheitswesen (IWiG) ist ein An-Institut der Fachhochschule Gelsenkirchen und beschäftigt sich seit mehreren Jahren mit der Fragestellung, wie die Gesundheitsversorgung effizienter gestaltet werden kann. Hierzu wurden Methoden zur Prozesskostenrechnung, Prozessanalyse und Erstellung von klinischen Behandlungspfaden entwickelt.
Prof. Dr. rer. oec. Michael Greiling promovierte zum Doktor der Wirtschaftswissenschaften, Seit 2004 ist er Geschäftsführer des Instituts für Workflow-Management im Gesundheitswesen (IWiG) GmbH. Ab dem Wintersemester 2006/2007 ist Herr Dr. Greiling Professor der Fachhochschule Gelsenkirchen Lehrgebiet Betriebswirtschaftslehre, mit dem Schwerpunkt Workflow-Management im Gesundheitswesen.
Das IWiG Institut und Prof. Dr. Michael Greiling sind auch auf dem Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit vom 04. - 06. Juni 2008 im ICC Berlin auf dem Stand der Fachhochschule Gelsenkirchen Fachbereich Wirtschaft, M2 Mittelfoyer Gesundheitsregion Nordrhein-Westfalen vertreten. Terminanfragen mit Prof. Dr. Michael Greiling senden Sie bitte an: info@iwig-institut.de