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Institut für Zeitgeschichte

Der Referenzrahmen des Krieges

Ein neues Forschungsprojekt zur Wahrnehmung von Krieg und Diktatur

(lifePR) (München, )
Die Bücher über den Zweiten Weltkrieg füllen kilometerlange Regale. Schlachten, Feldzüge und unfassbare Verbrechen sind vielfach beschrieben worden. Auch die Erinnerung an die Zeit von 1939 bis 1945 ist mittlerweile gut erforscht. Dennoch gibt es noch immer große Wissenslücken: Wie die Zeitgenossen damals Krieg und Politik wahrgenommen haben, wie sie über ihn dachten, ihn deuteten, ist kaum bekannt. Tagebücher stehen nur in sehr begrenztem Umfang zur Verfügung, und auch Briefe sind in ihrem Quellenwert beschränkt.

Das von dem Zeithistoriker Prof. Dr. Sönke Neitzel und dem Sozialpsychologen Prof. Dr. Harald Welzer in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Historischen Institut in Rom und dem Institut für Zeitgeschichte München-Berlin konzipierte und von der Gerda Henkel-Stiftung finanzierte Projekt rekonstruiert nun erstmals umfassend, wie deutsche und italienische Soldaten den Krieg wahrgenommen haben. Dabei wird mit dem interdisziplinären Ansatz der Referenzrahmenanalyse ein Quellenkorpus ausgewertet, den die Forschung bislang kaum genutzt hat: die Abhörprotokolle von Gesprächen deutscher und italienischer Kriegsgefangener in britischem Gewahrsam, die in den Jahren 1940 bis 1943/45 entstanden sind.

Das Wissen um die Wahrnehmung der totalitären politischen Systeme in Deutschland und Italien, der Kriegsverbrechen, der Binnenstrukturen der Armeen, der Kriegsgegner, aber auch des erwarteten bzw. befürchteten Kriegsverlaufs und der Nachkriegsfolgen kann anhand dieser Quellen ganz erheblich erweitert werden. Damit erhält die Forschung einen vertieften Einblick in die Art und Weise, wie Menschen Extremerfahrungen von Krieg und Diktatur wahrnehmen und interpretieren – und dies in international vergleichender Perspektive. Das Projekt wird damit einen entscheidenden Beitrag zur Mentalitätsgeschichte des Zweiten Weltkriegs liefern. Die Sammlung von Dokumenten, die im Zuge dieses Projekts angelegt wird, wird nach dem Abschluss der Arbeiten im Archiv des Instituts für Zeitgeschichte verwahrt und der Forschung zugänglich gemacht.
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