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Die kurze Karriere der Blinkpieper

Motorradzubehör: Besonderheit der 1980er auch heute noch verfügbar

(lifePR) (Essen, )
Regelmäßig wagt das Institut für Zweiradsicherheit (ifz) einen Blick in die Historie. Dabei wird immer wieder vor Augen geführt, wie viel sich im Bereich der Sicherheit motorisierter Zweiräder im Laufe der Jahre getan hat. Heute geht es um den sogenannten "Blinkpieper", den vor allem jüngere Zweiradpiloten kaum noch kennen dürften. Aber: Es gibt ihn immer noch im Zubehörhandel, den Blinkpiepser, den Blinksummer, oder die Blinker-Erinnerung, wie das kleine Döschen etwas nüchtern-sachlicher genannt wird. Wer sich die Montage selbst zutraut, kann für einen überschaubaren Eurobetrag dem optischen Blinksignal, das bei Betätigung des Blinkerschalters im Cockpit des Motorrads aufleuchtet, ein akustisches hinzufügen.

Die eine oder der andere wird sich vermutlich noch erinnern, in den 1980er Jahren hatten die Pieper ihren großen Auftritt. Dank des namensgebenden Schallsignals, das rhythmisch bei jedem Aufleuchten des Blinkers ertönt, gehöre ein Vergessen der Blinkerrückstellung der Vergangenheit an, hieß es damals.

Die Idee war und ist ja richtig: Niemand sollte nach dem Abbiegen mit einem Blinker durch die Gegend fahren, der munter weiter vor sich hin feuert, weil der Fahrer das Ausstellen vergessen hat. Das sorgt im „günstigen“ Fall für Irritationen bei den anderen Verkehrsteilnehmern, kann sich aber durchaus auch zu einer realen Unfallgefahr auswachsen, wenn die Blinkzeichen des Motorrad- oder Rollerfahrers mit Blick auf die Vorfahrt falsch gedeutet werden.

Wie sich herausstellte, wurde die Wirksamkeit ein wenig dadurch begrenzt, dass es einigen Piloten gelang, nicht nur das optische Blinksignal aus dem Cockpit zu übersehen, sondern auch das akustische Signal solange zu überhören, bis der Fahrtwind das Piepen sowieso mit sich forttrug. Am Ende hat sich der Blinkpieper aber eher nicht durchsetzen können, weil es mehr und mehr Fahrer als nervig empfanden, eine gefühlte Ewigkeit lang vor roten Ampeln dem Gefiepe – und auch den Blicken der Nebenleute – ausgesetzt zu sein.

Leider ist mit dem Ende der Pieper auch ein weiteres Alleinstellungsmerkmal verloren gegangen, das Fahrende motorisierter Zweiräder aus der Masse der Verkehrsteilnehmer herausgehoben hat. Mit dem Blinkpiepen haben Motorrad- und Rollerfahrer auf sich aufmerksam gemacht, haben sich über die Gehörgänge ins Bewusstsein der Anderen geschoben, ein psychologischer Wahrnehmungseffekt („um mich rum sind Motorräder unterwegs“), den man nicht unterschätzen sollte.

Mittlerweile ist es auf anderen Wegen möglich, die Gefahr irrlichternden Blinkens abzustellen. Einige Motorräder verfügen bereits serienmäßig über eine automatische Blinkrückstellung, die mittels Zeit- und Wegstreckenerfassung erkennt, wann ein Blinker erlöschen sollte. Auch der Zubehörhandel bietet solcherart smarte Blinkwächter zum nachträglichen Einbau an. So preiswert wie die herkömmlichen Pieper sind die nicht. Auch ist die Montage aufwendiger und erfordert ein gewisses Maß an technischem Sachverstand. Ob Pieper oder automatischer Rücksteller, eine sinnvolle Investition in die Sicherheit ist es allemal.
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