Polen mit volle Kraft voraus
Während der Wirtschaftskrise entwickelte sich Polen besser als der CEE Durchschnitt und erzielte 2010 den größten Anteil im "executive" Segment bei Büromöbeln (35,4%). Auch Rumänien verzeichnete deutliche Wachstumsraten und ließ andere Länder wie die Slowakei, Slowenien, Ungarn, Bulgarien und die Tschechische Republik hinter sich. Obwohl die Investitionen in den Bau von Bürogebäuden in Tschechien 2010 um 10,7% einbrach, bleibt die tschechische Republik der zweitgrößte Markt für Büromöbel in CEE. In Bulgarien brach der Markt zwischen 2008 und 2010 stark ein (Marktwert fiel von € 42,4 Millionen 2008 auf € 27 Millionen 2009 und schrumpfte weiter auf € 23,1 Millionen in 2010), erholt sich aber ab 2012 wieder. Der ungarische Markt erreichte seinen Tiefpunkt 2010 (€ 72,7 Millionen) und auch der russische und slowenische Markt verzeichneten einen deutlichen Marktrückgang. Über die nächsten Jahre kann jedoch wieder mit einem Marktwachstum gerechnet werden.
Drehstühle: Wundermittel in turbulenten Zeiten
Als Folge der Kreditkrise, war der Büromöbelmarkt - wie die meisten anderen produzierenden Industrien - in Turbulenzen. 2010 fiel der Markt für Trennwandsysteme in CEE-7 um 5,1% und wird noch einige Zeit brauchen um sich zu erholen. Der Schreibtischmarkt wird seinen alten Glanzzeiten nicht vor 2013 wieder erreichen. Das Schrank Segment befindet sich in einer Abwärtsspirale und schrumpft auf € 171,4 Millionen 2011. Im Bereich der etwas "flexibleren" Büromöbel sieht die Vergangenheit jedoch nicht so düster aus und auch die zukünftigen Aussichten versprühen Optimismus. Zur Mitte der globalen Rezession 2009 konnten 2,7 Millionen Drehstühle verkauft werden. 2014 wird der Absatz bereits die 4 Millionen Stück Grenze erreicht haben. Bereits letztes Jahr, machten Drehstühle 25,5% des osteuropäischen Büromöbelmarktes aus und sind dabei das stabilste Segment am Büromöbelmarkt. Das gleiche gilt für Konferenzstühle - mit einer erwarteten Wachstumsrate von durchschnittlich 14% bis 2014 - und Konferenztische, dessen Marktwert 2011 um 8,7% zunimmt. "Diese Zahlen spiegeln das Bedürfnis nach offenen, modernen Unternehmensstrukturen und den Trend Richtung flexibler Arbeitsbedingungen wieder", meint dazu Ernst Rumpeltes von Interconnection.
Den Markt wachrütteln
Flexiblere Arbeitsbedingungen und Unternehmensstrukturen schreien nach neuen Büromöbellösungen. Dabei heißt flexibel, dass Büromöbel die neuen kulturellen, politischen und ökonomischen Anforderungen entsprechen. Dabei sollte man bedenken: Bis 2013 werden über € 150 Milliarden durch die Europäische Union in den Osten fließen. Dies, sowie der steigende Konsum und die Exporte nach Westeuropa werden den Büromöbelmarkt aufrütteln. Die Pioniere von morgen müssen bereits heute die Gedanken der Kunden lesen und kreative, neue Lösungen finden um sich einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz zu verschaffen. Sei es durch Innovationen, durch Werbung, die Erschließung neuer Märkte oder neuer Produktbereiche. Die Herausforderung wird es sein, eine Brücke zwischen der Arbeitswelt von heute und morgen zu finden.