Trotz der historischen Leitzinssenkung Anfang September auf 0,05 Prozent und der Ankündigung zum Ankauf von Kreditverbriefungen hat sich die konjunkturelle Stimmung in Europa in den vergangenen vier Wochen nicht verbessert. Im Gegenteil: Wie das europäische Statistikamt mitteilte, ist die Inflationsrate im September auf 0,3 Prozent zurückgegangen. Mit ihr gab die Gemeinschaftswährung Euro nach, die nach Bekanntgabe der Daten Ende September nur noch 1,26 Dollar kostete - so wenig wie seit zwei Jahren nicht mehr.
Auch in Deutschland trübt sich die Stimmung ein. Mit derzeit 0,8 Prozent hält sich die Inflationsrate in Deutschland zwar über dem europäischen Durchschnitt - jedoch markiert dies auch den niedrigsten Stand seit vier Jahren. Der geringe Preisauftrieb ist neben gesunkenen Energiepreisen auf eine nachlassende Kauflaune zurückzuführen. Die Konflikte im Nahen Osten und der Ukraine verunsichern die Verbraucher im Lande. Trotz erster Wolken am deutschen Konjunkturhimmel genießt Deutschland im Vergleich zu den Nachbarländern weiterhin ein hohes Vertrauen bei den Investoren. Entsprechend gefragt bleiben Staatsanleihen und Pfandbriefe. Die zehnjährigen Pfandbriefrenditen sind mit aktuell 1,2 Prozent historisch niedrig und sorgen für günstige Refinanzierungsbedingungen bei den Banken und niedrige Zinsen bei Immobiliendarlehen.
Interhyp rät mit Blick auf das aktuelle Zinsniveau, die niedrigen Konditionen langfristig festzuschreiben. Dafür eignen sich Zinsbindungen von zehn, 15 oder 20 Jahren. "Unabhängig davon empfehlen wir mit hohen Tilgungsraten von mindestens zwei, besser drei Prozent zu beginnen", erklärt Goris.