Die Filme der Berlinale Shorts könnten formal und inhaltlich nicht unterschiedlicher sein: die experimentelle Animation folgt dem lyrischen Experimentalfilm auf Zelluloid gebannt. Der Dokumentarfilm hat inszenierte Momente, die Inszenierung trägt in sich das starke Moment der unverfälschten Realität. Auch das Themenspektrum ist sehr vielseitig: es geht um Liebe und Sex, um Lebenswirklichkeiten und Sehnsüchte.
"Die Filme bestechen durch ihre Einfachheit und Kraft. Sie lassen ahnen, was für neue Filmemacher kommen werden, die mit eigener Bildsprache in neuen Dramaturgien die Erzählung suchen," sagt die Kuratorin des Programms, Maike Mia Höhne.
Außer Konkurrenz läuft als besondere Präsentation ein Kurzfilm aus dem Jahr 1975. Der serbische Regisseur Zelimir Zilnik, Goldener Bär 1969 für Rani Radovi (Frühe Werke) zeigt Inventar. Die Bewohner des Hauses Metzstr.11 in München stellen sich und ihre Lebenssituation vor. Ein höchst politischer Film über Wohnhausspekulation, Ausländer in Deutschland und eine verschwundene Welt.
Kurzfilm-Jury und Programm:
Marc Barbé (Frankreich)
Der Schauspieler Marc Barbé hat mit den renommiertesten Regisseuren Frankreichs gearbeitet, darunter Jaques Rivette, Philippe Grandrieux und Laetitia Masson. 2007 war er im Berlinale-Eröffnungsfilm La môme - La Vie en Rose zu sehen. Seine Vielseitigkeit hat Barbé auch am Theater und in TV-Produktionen bewiesen. Als Regisseur hat Marc Barbé verschiedene Kurz- und mittellange Filme inszeniert.
Ada Solomon (Rumänien)
Die aus Bukarest stammende Filmproduzentin Ada Solomon hat mit Regisseuren wie Christian Mungiu, Christian Nemescu und Razvan Radulescu zusammengearbeitet. 2003 gründete sie ihre eigene Produktionsfirma HiFilm Productions, die bereits eine Reihe erfolgreicher Filme betreut hat. Solomon ist außerdem Initiatorin der NexT Cultural Society, zum Gedenken an Christian Nemescu, die das Bukarester NexT Film Festival ausrichtet.
Laura Tonke (Deutschland)
Seit ihrem Leinwanddebüt in Michael Kliers Ostkreuz gilt die Schauspielerin Laura Tonke als herausragendes Talent des deutschen Films. Sie hat unter anderem mit Regisseuren wie Tom Tykwer, Dominik Graf und Rudolf Thome zusammengearbeitet. Die Rolle der Terroristin Gudrun Ensslin in dem Film Baader brachte ihr eine Nominierung für den deutschen Filmpreis.