Mit Peter Sehr konnte eine Persönlichkeit gewonnen werden, die mit ihrem filmischen Schaffen und Engagement ebenfalls für den deutsch-französischen Dialog steht. Aktuellstes Beispiel ist Sehrs deutsch-französisch-spanische Koproduktion Die Frauen des Anarchisten mit Nina Hoss, bei der er gemeinsam mit seiner Frau Marie Noëlle Regie geführt hat.
"Die deutsch-französische Zusammenarbeit in Sachen Filmemachen war mir schon immer sehr wichtig. Ich leite von deutscher Seite aus zusammen mit Jan Schütte das deutsch-französische Projekt ‚Masterclass junger europäischer Filmproduzenten’ und habe 2002 gemeinsam mit Kollegen den Verein ‚Das Deutsch-Französische Filmtreffen’ gegründet, mit dem wir die Zusammenarbeit beider Filmindustrien und den Austausch von Filmen zwischen beiden Ländern verstärken möchten", so Peter Sehr. "Der Vorsitz der ‚Dialogue en perspective’-Jury ist gerade in diesem Kontext besonders interessant für mich, weil er mir eine ganz neue Perspektive im Rahmen meiner deutsch-französischen Arbeit zeigt: die des Publikums von morgen sowie dessen kritischen Blick auf den jungen deutschen Film. Ich bin sehr gespannt auf diese für mich neue Form der Zusammenarbeit."
Nach seinem naturwissenschaftlichen Studium und einer Promotion in Biophysik arbeitete Peter Sehr als Regieassistent für deutsche und französische Filmemacher. 1988 gründete er gemeinsam mit seiner Frau die "P’Artisan Filmproduktion GmbH" und realisierte seinen ersten Spielfilm. 1991 folgte Das serbische Mädchen mit Ben Becker; der Film wurde für den Deutschen Filmpreis nominiert und erhielt mehrere Preise bei ausländischen Festivals. Für Kaspar Hauser – Verbrechen am Seelenleben eines Menschen mit André Eisermann und Uwe Ochsenknecht wurde dem Regisseur der Deutsche Filmpreis 1994 verliehen. Die deutsch-französische Produktion Obsession (1997) mit Heike Makatsch, Charles Berling und Daniel Craig brachte Sehr eine Nominierung für den Deutschen Filmpreis sowie eine Einladung zum Sundance Festival ein. Love The Hard Way (2001) mit Oscar-Preisträger Adrien Brody wurde mit dem "Silbernen Leoparden" in Locarno und mit dem Bayerischen Filmpreis 2002 ausgezeichnet. Seit 1989 unterrichtet Peter Sehr an der Hochschule für Film und Fernsehen München; seit 1998 zudem an der Filmakademie Baden-Württemberg. Peter Sehr wurde vom französischen Kultusminister zum Ritter von Kunst und Literatur (Chevalier de l’Ordre des Arts et Lettres) ernannt und ist Mitglied der Deutschen, Deutsch-Französischen und Europäischen Filmakademie.
Deutsche und französische Jugendliche im Alter zwischen 18 und 29 Jahren können sich noch bis zum 7. Januar 2008 für die Teilnahme an der Jury "Dialogue en perspective" bewerben. Teilnahmeunterlagen unter www.tv5.de, www.dfjw.org und www.berlinale.de.