An sechs Tagen waren 350 Nachwuchsfilmer aus aller Welt in den drei Häusern des "Hebbel am Ufer" zu Gast. Podiums-Gespräche mit renommierten Film-Experten, Exkursionen, Screenings und Workshops: In über 80 Veranstaltungen mit insgesamt 150 Experten bot der sechste Campus den Talenten, Berlinale-Gästen und anderen interessierten Besuchern ein vielfältiges Programm rund um das diesjährige Campus-Thema "Screening Emotions – Cinema’s Finest Asset". Zu den Höhepunkten zählten die Veranstaltungen mit Stephen Daldry, Mike Leigh, Julie Delpy, Sandrine Bonnaire, Stephen Frears, Fernando Eimbcke (Campus-Talent 2003 – im Wettbewerb mit Lake Tahoe) und Bollywood-Superstar Shah Rukh Khan. Der Schauspieler diskutierte mit seinen Kolleginnen Kate Henshaw-Nuttall und Maria Schrader in der Auftaktveranstaltung "Love International", wie Liebesgeschichten auf großer Leinwand das Leben der Zuschauer beeinflussen können – und umgekehrt. "Meine Filme sind Märchen, Träume aus Tanz und Musik, die vom Wichtigsten erzählen, das uns umtreibt, der Liebe. Zumindest im Kino ist es sicher von Vorteil, wenn es in ‚realen’ Liebesverhältnissen Tabus und ‚Gefahrenzonen’ gibt. In Indien ist das ja der Fall - und unsere Filmindustrie profitiert davon", so Shah Rukh Khan.
One Day – One Movie. Das Garage Studio zählt neben der Script & Doc Station, der Volkswagen Score Competition, dem Talent Project Market, der Talent Press und dem Berlin Today Award zu den Hands-on-Programmen des Campus. Am Abschlusstag wurden die vier in der Campus-Woche produzierten "Garage Flicks" – On Time (David Bradley Halls, Kanada), It Could Happen to You (Juliane Block, Deutschland / Malaysia), E.D.D.I. (Victoria Hayford, Großbritannien) und The String Puppet (Alexander Frank, Schweiz) – auf der großen Leinwand im HAU 1 öffentlich präsentiert. Im Internet sind die Kurzfilme zu sehen unter www.berlinale-talentcampus.de.
Höhepunkt des letzten Campus-Tages waren die Closing Ceremony und die Preisverleihung der Volkswagen Score Competition. Campus-Leiterin Dorothee Wenner und Schauspieler Thomas Heinze führten durch den Abend. Für die Volkswagen AG gab Heike Lichte, Leiterin Volkswagen Public Relations, den Gewinner des Wettbewerbs bekannt: Ausgezeichnet wurde Conrad Oleak (Deutschland) für seine Neuvertonung eines Filmausschnittes aus Platz im Schatten von Sophie Narr. Der Mentor und zweifache Oscar®-Preisträger Gustavo Santaolalla und die Jurymitglieder Klaus-Peter Beyer, Martin Steyer und Martin Todsharow zeigten sich beeindruckt: "Conrad Oleak gelang es, einen eigenen Mikrokosmos zu kreieren. Mit Mut zur Stille ließ er den Film atmen. Er fand seine Handschrift, die mit der Lautschrift des Filmes korrespondierte." Der Sieger darf einer Einladung von Dolby zu einer einwöchigen Reise zu den besten Soundstudios nach Los Angeles folgen, wie Hubert Henle, Director Production Services (UK) bei Dolby, bekannt gab. Im Anschluss an die Preisverleihung lud der Campus gemeinsam mit Volkswagen die Gäste zur Abschlussparty ins Adagio im Berlinale Palast ein.
Gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt startete der Campus die Initiative "Focus Afrika", die einen intensiven Blick auf das afrikanische Filmschaffen der Gegenwart warf. Zahlreiche junge afrikanische Talente wurden nach Berlin eingeladen. Das Fazit von Patience Tawengwa aus Simbabwe: "Ich bin rundweg begeistert von den Möglichkeiten des Networking, die der Campus bietet. Ich habe Arbeitskontakte mit Talenten aus der ganzen Welt geknüpft, unter anderem mit einem Script Consultant aus Uganda. Mit ihm bestehen bereits Pläne für ein Projekt 2009 in Simbabwe – absolut fantastisch!"
Der Berlinale Talent Campus ist eine Initiative der Internationalen Filmfestspiele Berlin, ein Geschäftsbereich der Kulturveranstaltungen des Bundes in Berlin GmbH, in Kooperation mit MEDIA - Trainingsprogramm der Europäischen Union, Medienboard Berlin-Brandenburg, Auswärtiges Amt, Skillset und UK Film Council sowie Volkswagen.