"Zuerst ignorieren sie Dich, dann lachen sie über Dich, dann bekämpfen sie Dich. Und dann gewinnst Du". Das berühmte Zitat von Mahatma Gandhi mag etwas überhöht wirken für eine Firma, die aus einer alten Kulturpflanze so etwas Profanes wie Dämmstoffe für Häuser herstellt. Doch wer die Baustoffbranche kennt, in der mit harten Bandagen um Marktanteile gekämpft wird, kann das Lebensmotto von Firmengründerin und Geschäftsführerin Carmen Hock-Heyl gut nachvollziehen. 1998 startete sie mit drei Mitarbeitern und einer sehr überschaubaren, externen Produktion. Heute beschäftigt Thermo-Hanf 50 Mitarbeiter und ist in neun europäischen Ländern und sogar in Japan aktiv. Wichtigstes Produkt ist der Markendämmstoff Thermo-Hanf, der aus den Fasern einer der ältesten Kulturpflanzen der Erde hergestellt wird. Erst seit 1996 ist der Anbau rauschgiftarmer Hanf-Sorten in Deutschland wieder erlaubt. "Die Vorurteile gegenüber Hanf zu überwinden, hat Zeit und Energie gekostet", erinnert sich Carmen Hock-Heyl. Doch die Eigenschaften der rasch wachsenden Pflanze (bis zu vier Meter in 100 Tagen), die ohne chemischen Pflanzenschutz auskommt und eine hervorragende CO2-Bilanz hat, überzeugten auch Skeptiker.
Denn die aus den Pflanzenfasern hergestellten Matten für die Dämmung von Dächern, Wänden und Fußböden sind auch für Heimwerker leicht zu verarbeiten, sind hautverträglich und dämmen gut gegen winterliche Kälte wie gegen Hitze im Sommer. Da Hanf Feuchtigkeit gut aufnimmt und verzögert wieder abgibt, sorgen die Dämmmatten für ein gutes Raumklima.
Dass Kunden und Verarbeiter sich ihrer Gesundheit sicher sein können, bestätigt das natureplus-Qualitätszeichen, das Baustoffe auszeichnet, die den europaweit strengsten Richtwerten für Schadstoffe genügen. Bereits seit 2002 trägt Thermo-Hanf - als erstes Produkt überhaupt - das begehrte Siegel und war damit Vorreiter für mittlerweile mehr als 180 weitere Baustoffe, Farben und Ausbaumaterialien, die der internationale Verein mit Hilfe von unabhängigen Experten geprüft hat. "natureplus war und ist wegen seiner Unabhängigkeit und seiner Transparenz eine wichtige Hilfe im Markt", sagt Carmen Hock-Heyl über die gute Zusammenarbeit mit der bei vielen Bau-Akteuren verankerten Organisation.
Preissenkung um 20 Prozent, neue Lehm-Produktlinie Für die Powerfrau bedeutet Stillstand gleich Rückschritt. So verwundert es nicht, dass ihre Firma 2007 eine Produktionsanlage des Branchenriesen Knauf übernommen hat und damit die Produktionskapazitäten nach dem Umzug der Maschinen nach Nördlingen deutlich ausweiten konnte. Angenehmer Nebeneffekt für die Kunden: Die Preise für Thermo-Hanf sanken seit März 2008 um durchschnittlich 20 Euro pro Kubikmeter. Mit dieser Preisreduzierung kann Hock einen erheblichen Teil der zum Jahresende 2007 ausgelaufenen staatlichen Verbraucherförderung aus eigener Kraft auffangen und bietet auch preislich weiterhin wettbewerbsfähige Lösungen. Um das Sortiment weiter zu differenzieren, wurde unter dem Markennamen ProCrea eine komplett neue Linie mit Lehmbaustoffen entwickelt und in den Markt gebracht. Die Lehmbausteine- und platten, Grund- und Dekorputze für alle Arten von Innenräumen und das passende Zubehör ergänzen das Lieferprogramm.
"Das passt wunderbar zusammen", freut sich die Firmenchefin auf die nächsten zehn Jahre gesunde und nachhaltige Baustoffe aus Nördlingen.
www.thermo-hanf.de
www.natureplus.org