Kinder sehen so wenig Erwachsenenfernsehen wie noch nie Schon seit über 15 Jahren ist die Fernsehnutzung der Kinder – anders als bei Erwachsenen – nicht angestiegen. Was sich aber verändert hat, ist der Anteil, den Kinder mit Kinderprogrammen verbringen. Während 1993 nur 25% der kindlichen Fernsehnutzung auf explizites Kinderprogramm entfielen, ist dieser Wert bis 2007 auf 49% angestiegen. Kinder sehen so viel Kinderfernsehen wie noch nie! Der Grund: Das Angebot an explizitem Kinderfernsehen ist durch die Kindersender KI.KA, Super RTL und NICK deutlich gestiegen – hinzu kommt das Angebot der digitalen Kinder- und Spartensender, wie z.B. dem Disney Channel, JETIX und Junior. In den letzten Jahren wurde dabei auch für die 10- bis 13-Jährigen wieder mehr attraktives Programm angeboten.
Aus pädagogischer Perspektive ist dies zu begrüßen, denn Kinder haben andere Themen als Erwachsene und sind viel schneller durch Inhalte zu überfordern. Kinder brauchen ein sicheres und angemessenes Medienumfeld. Das gilt sowohl für Fernsehangebote als auch für Teletextseiten. Anbieter, Aufsichtsgremien, aber auch Eltern werden aufgefordert, hier besondere Sorgfalt walten zu lassen.
Kinder brauchen kein Baby TV!
Diverse Studien weisen nach, dass es möglich ist, schon Babys an das Fernsehen zu gewöhnen.Förderlich ist Fernsehen jedoch in den ersten zwei Lebensjahren nicht! Im Gegenteil: Sehen Kleinkinder täglich mehrere Stunden fern, so geht dies oft mit Defiziten in ihrer Entwicklung einher. Sind es in Deutschland nur 20% der unter 2-Jährigen, die gezielt vor den Fernseher gesetzt werden, sind es in den USA 79% bis 90%. Dies sind Zahlen, die es für Deutschland zu vermeiden gilt. Entsprechend stimmen die Fernsehverantwortlichen darin überein:Qualität für Klein(st)kinder heißt ein Verzicht auf gezielte Angebote für unter Zweijährige.
Kinder brauchen verlässliche Vielfalt
Kinder brauchen ein vielfältiges und verlässliches Angebot! Die drei frei empfangbaren Kindersender (KI.KA, Super RTL, NICK) bieten hier eine breite Basis an Programmangeboten. Aber auch die Angebote von ARD, ZDF und der Dritten Programme, sowie RTL 2, kabel eins, Tele5 und der Digitalsender wie Disney Channel, JETIX oder Junior sorgen in einem nicht zu unterschätzenden Maße für Vielfältigkeit im Programmangebot.Eine Kürzung des Angebots in Finanzen oder Sendeplätzen bedeutet eine Einschränkung der Vielfalt. Die Einstellung des Kinderfernsehens zum Beispiel im Bayerischen Fernsehen wird entsprechend kritisch gesehen.