Ab Mai wären davon bis zu 615 von 778 Beschäftigten betroffen. Wie lange die Kurzarbeit andauern soll, werde davon abhängen, wie lange der Wassernotstand in den Cava-Anbaugebieten anhalte.
Dürre so schlimm wie nie
In Katalonien herrscht derzeit die schlimmste Dürre seit Beginn der Aufzeichnungen: In diesem Jahr fiel dort bisher nur halb so viel Regen wie im langjährigen Mittel. In der Region Penedès gebe es so wenig Wasser, dass sogar 30 Jahre alte Rebstöcke abgestorben seien, erklärte Pere Ferrer, Co-Chef von Freixenet.
Mehr als ein Drittel weniger Cava erwartet
Die extreme Dürre führte bereits im letzten Jahr zu Ernterückgängen bei Cava von teilweise mehr als 45 Prozent. Die Branche rechnet damit, dass in dieser Saison rund 80 Millionen Flaschen Cava weniger abgefüllt werden können. Normalerweise beträgt die Jahresproduktion etwa 225 Millionen Flaschen.
Trauben aus anderen Regionen zugekauft
Bereits vor einigen Wochen hatte Freixenet bekannt gegeben, nach der kleinen Ernte im vergangenen Jahr Trauben aus anderen Gebieten eingekauft zu haben. Damit werde dann Schaumwein ohne die Bezeichnung «Cava» hergestellt. Dieser Wein, der unter der Bezeichnung «Freixenet Premium Sparkling Wine - Cuvée de España» verkauft und nicht in Flaschen-, sondern in Tankgärung hergestellt.
Weinberge müssen sogar bewässert werden
Mittelfristig sei in Katalonien auch keine Entspannung der Lage abzusehen, so Ferrer. Laut dem Konsortium für die D.O. Cava erwägen viele Weingüter in der Region, nun Bewässerungssysteme in den Weinbergen zu installieren. Zahlreiche Winzer sammelten auch Regenwasser auf den Dächern. Mit verzögertem Rebschnitt und grüner Ernte versuchten sie, die Auswirkungen der Dürre einzudämmen. Ausserdem werde Kompost ausgebracht, um Bodenerosion zu verhindern.
Weltgrösste Schaumweinmarke
Die Mehrheit an Freixenet gehört seit 2018 zu der deutschen Sektkellerei Henkell. Henkell-Freixenet ist seitdem der grösste Schaumweinhersteller der Welt. Freixenet ist die meistverkaufte Schaumweinmarke überhaupt.
Text: Alice Gundlach