Mehr als 10.500 verkostete und bewertete Weine, annähernd 1.000 Weingüter in Einzelporträts, ausführliche Informationen zu den 13 Anbaugebieten sowie Trends und Entwicklungen der deutschen Weinszene: Die neue Ausgabe des «VINUM Weinguides Deutschland» bietet auf annähernd 1.080 Seiten Informationen für alle Liebhaber deutscher Weine. Das Buch wird ab 05. November 2024, im Handel erhältlich sein.
Das Team des »VINUM Weinguide Deutschland», führendes Standardwerk zur Beurteilung der Qualität deutscher Weine, hat über Monate hinweg in zahlreichen Einzel- und Vergleichsproben Weine aus allen deutschen Anbaugebieten verkostet. Die Chefredakteure Matthias F. Mangold und Harald Scholl sind sich einig: Der Jahrgang 2023 zeichnet sich bei den Weißweinen im Allgemeinen durch eine animierende Zugänglichkeit aus, die es dem Verbraucher sehr einfach macht, sie zu lieben. Die Weine sind knackig und haben eine schöne, aber nicht übertriebene Säure. Die Alkoholwerte bleiben dabei angenehm auf dem Boden. Bei den Rotweinen, die vorwiegend aus den Jahrgängen 2021 und 2022 eingereicht wurden, konnte einmal mehr festgestellt werden, wie sehr sich das Niveau mit den Jahren nach oben verschoben hat. Und das gilt sowohl für Spätburgunder wie zunehmend auch für internationale Rebsorten und insbesondere für 2022, das für Rot ein echter Gamechanger sein könnte.
Weingut des Jahres 2025
Ulrich, Wolfgang und Philipp sind drei echte fränkische Charakterköpfe – und das scheint sich auf ihre Zusammenarbeit im Weingut Luckert richtig gut auszuwirken. Bekannt war der Betrieb lange Zeit für seine Silvaner, doch inzwischen haben sie sich zu Allroundern entwickelt, denen auch Rieslinge und Spätburgunder ganz exzellent gelingen. Der Silvaner Creutz hat sich – nicht zum ersten Mal übrigens – gegen alle Konkurrenz durchgesetzt und klar den ersten Platz in seiner Kategorie belegt. In Summe ist es mehr als angemessen, das «Weingut des Jahres» 2025 in Sulzfeld zu verorten.
Aufsteiger des Jahres 2025
Marcus Hees hat seinen Betrieb in einem Seitental der Nahe innerhalb der letzten 15 Jahre aufgebaut und bezeichnet es selbst als Startup. Alte Steillagen wurden neu bepflanzt, und Hees hat es geschafft, im wildromantischen Soonwald seinen ganz eigenen Stil zu finden: klare Kante, schlank, präzise mit kühlem Kern. Damit hat er so überzeugt, dass er nun «Aufsteiger des Jahres» ist.
Entdeckung des Jahres 2025
Nonnenhorn am Bodensee ist noch nicht bei allen Weinfreunden im Fokus angekommen. Das ändert sich gerade gewaltig – auch durch Jonas Kurek, der unter anderem bei Fürst und Huber sein Handwerk lernte. Der Vater legte ihm den Betrieb vor der Übergabe mit Chardonnay und neuen Burgunderklonen schon zukunftsgerecht an, und nun macht der Junior in absolut überzeugender Manier das Beste daraus. Eine würdige «Entdeckung des Jahres».
Siegerweine des Jahres 2025
In jedem Jahr kommt das VINUM Verkostungsteam nach den ausgiebigen regionalen Proben nochmals mehrere Tage zusammen, um aus den regional am höchsten bewerteten Weinen die bundesweiten Sieger zu ermitteln. Bei den Sekten lagen «alte Bekannte» ganz vorne: Der 2015 Blanc de Blancs Extra Brut vom Sektgut Raumland (Rheinhessen) verfügt über eine ausgewogene, feinwürzige Nasenpräsenz und ein aromatisches Gesamtbild. Er hat zartgliedrige Hefigkeit, einen geschmackvollen Gaumen und ein stimmiges Finale mit angenehmer Länge.
Beim Spätburgunder ist festzustellen, dass es wohl nie schwieriger war als in diesem Jahr, die Plätze 2 bis 10 zu arrangieren. Bei Platz 1 hingegen gab es kein Vertun. Hier setzte sich der Walporzheimer Kräuterberg von Meyer-Näkel (Ahr) mit seinem straffen Gesamtgerüst, der Dunkelbeerigkeit sowie einer würzigen und auch fordernden Art durch.
Andere Rotweine, die also nicht aus Spätburgundertrauben stammen, werden in Deutschland zunehmend bedeutsamer – und immer besser. Seit 2018 erleben wir eine wahre Explosion der Qualität. In einer Konkurrenz aus Cuvées, Lembergern, Frühburgundern, Merlots und Cabernets setzte sich am Ende der 2022 La Syrah trocken von Oliver Zeter (Pfalz) durch. Er besticht mit Brombeere und Waldfrüchten, ist zartpfeffrig, gepaart mit weichen Tanninen, und zeigt trotz aller Kraft auch Eleganz.
Wenn es um Silvaner geht, stehen natürlich die Franken voll im Scheinwerferlicht. Kaum ein anderes Anbaugebiet kann da in der Spitze mithalten. Aus dem auch diesmal fränkischen Führungstrio hat sich in der Blindverkostung einmal mehr der 2023 Sulzfelder Creutz vom Weingut Luckert herauskristallisiert. Die Verkoster attestierten ihm, er sei steinig, gelbfruchtig, habe tiefgründige Aromatik und sei würzig-verspielt.
Sauvignon Blanc hat sich hierzulande als eine ernsthafte Rebsorte mit sehr unterschiedlich ausgeprägten Stil- und Spielarten etabliert, so dass wir vor wenigen Jahren eine eigene Siegerweinkategorie dafür schufen. Erneut liegt der Sauvignon Blanc trocken Réserve, diesmal Jahrgang 2022, aus dem Weingut Weedenborn (Rheinhessen) einen Tick vor der Konkurrenz. Überzeugt haben der Grip am Gaumen, die phenolische Würze und auch etwas Salz am Zahnfleisch. Der Wein strahlt eine ungeheure Ruhe aus und hat dennoch eine straffe Spannung.
Deutschland ist, rechnet man alle Unterarten zusammen, inzwischen zu einem Burgunderland geworden, trotz aller Führungskraft des Riesling. Das war bei den weißen Sorten unser Anlass, sie nicht mehr als große Gruppe zusammenzufassen, sondern dem Chardonnay, der ohnehin für die Zukunft im Fokus stehen wird, ein eigenes Finale zu gönnen. Es setzte sich dabei der 2022 Hecklinger Schlossberg Chardonnay GG aus dem Weingut Bernhard Huber (Baden) durch. Seine Attribute sind reduzierte Saftigkeit, Konzentration mit unglaublicher Präsenz und Klarheit sowie salzige Länge mit Rückgrat.
Platz 1 bei den weißen und grauen Burgundern geht in diesem Jahr in die Pfalz: Nicht zu schlagen war der 2023 Ungsteiner Herrenberg Weißburgunder GG aus dem Weingut Pfeffingen. Jan Eymann hat einen Wein mit toller Struktur kreiert, der gut eingebundenes Holz, eine angenehme Säure, profunden Schmelz und einen langen Abgang mit Fülle aufweist.
Riesling trocken ist die unangefochtene Königsdisziplin in Deutschland. Niemand beherrscht ihn besser als deutsche Winzer – und er wird immer geschliffener. „Feiner Zitrusduft, transparente Mineralität, glasklares Spiel, alles in unglaublicher Balance, tolle Länge, enorm animierend“. So liest sich die Beschreibung des Siegerweins 2023 Monzinger Auf der Ley DD vom Weingut Emrich- Schönleber (Nahe).
Riesling Kabinett mit seiner unnachahmlichen Leichtigkeit und der luftigen Grundart ist so etwas wie der Wein der Wahl, wenn ein Winzer den anderen besucht. Dafür würde sich in diesem Jahr der 2023 Krettnacher Euchariusberg Riesling Kabinett Alte Reben -8- vom Hofgut Falkenstein (Mosel) anbieten. Er besitzt sublime Rieslingart mit Rasse und Tiefe, eine schneidende Klarheit und hat Anklänge von weißem Pfirsich.
Das Weingut Schloss Lieser (Mosel) stellt mit der 2023 Bernkasteler Doctor Riesling Spätlese den besten Wein dieser Kategorie. Ihn zeichnen Opulenz und eine vielschichtige Präsenz aus, er ist finessenreich mit hochpräzisem Säurestrahl, dabei unglaublich fein und vibrierend.
Der Preis für die beste Auslese geht ebenfalls an Schloss Lieser (Mosel). Die 2023 Wehlener Sonnenuhr Riesling Auslese Lange Goldkapsel war einfach unschlagbar und liegt ganz dicht an der absoluten Perfektion. Es ist ein duftiger Klassiker, nuancenreich und tief, wunderbar balanciert mit einem schier unendlichen Finish.
Im edelsüßen Bereich machten einmal mehr Mosel und Rheingau die Top Ten unter sich aus. Der Siegerwein stammt letztlich aus dem Weingut Dr. Hermann (Mosel). Es ist die 2023 Erdener Prälat Trockenbeerenauslese Alte Reben Lange Goldkapsel. Tief altgold, explodiert sie förmlich am Gaumen, zeigt Harmonie aus Reife und Säure, braucht aber Geduld und Luft, um ihre ganze Wirkung zu entfalten.
Weitere Gewinner „Gut und Günstig“
Einen äußerst wichtigen Bereich neben den absoluten Spitzenweinen stellen diejenigen Gewächse dar, die für vergleichsweise kleines Geld außergewöhnliche Qualitäten bieten. Hier sind diese absoluten Empfehlungen der VINUM Weinguide Verkostungsriege:
Bester trockener Sekt unter 15 Euro darf sich der 2022 Crémant Brut von Reinecker (Baden) nennen.
Den besten Literwein stellt das Weingut Weil (Rheingau) mit dem 2023 Riesling trocken.
Den Titel Bester trockener Weißwein unter 10 Euro ergatterte das Weingut Schneider-Pfefferle (Baden) mit dem 2023 Heitersheimer Maltesergarten Grauer Burgunder Landwein Spontan.
Die Krone beim Besten trockenen Rosé unter 15 Euro setzt sich ebenfalls das Weingut Schneider-Pfefferle (Baden) mit dem 2023 Heitersheimer Maltesergarten Spätburgunder Rosa Markgräfler auf.
Die Auszeichnung Bester trockener Rotwein unter 15 Euro geht an das Weingut Herbster (Baden) mit dem 2023 Pinot Noir Spätlese Prälaten.
Ganz genau hingeschaut haben wir bei den Weinen, die wir fünf bzw. zehn Jahre nach ihrer ersten Anstellung nochmals verkosten durften. Hier ergaben sich folgende Ergebnisse:
Der Hecklinger Schlossberg Chardonnay GG vom Weingut Huber (Baden) setzte sich klar durch gegen die Konkurrenz aus dem Jahr 2019 im Bereich der weißen Burgundersorten.
Kein Silvaner aus 2019 überzeugte mehr als der Sulzfelder Creutz vom Zehnthof Luckert (Franken). Genau wie im Jahr zuvor.
Die Fritz-Knorr-Trophy für den besten Riesling fünf Jahre danach sahnte Gut Hermannsberg (Nahe) mit der Schlossböckelheimer Kupfergrube GG ab – ebenfalls hier der Sieger im Vorjahr.
Die Bernhard-Breuer-Trophy für den besten Riesling zehn Jahre danach darf das Weingut Kühling-Gillot (Rheinhessen) mit dem Nackenheimer Rothenberg GG wurzelecht für sich reklamieren.
Es wird süßer. Egon Müller (Mosel) gewinnt den Award für die beste Riesling Spätlese zehn Jahre danach mit der Scharzhofberger - 5 -.
„Andere“ Rotweine, also alles außer Spätburgunder, holt sich für 2018 das Weingut Knipser (Pfalz) mit der Syrah Réserve.
Und letztlich geht die Bernhard-Huber-Trophy für den besten Spätburgunder zehn Jahre danach ebenfalls an das Weingut Knipser (Pfalz) mit dem RdP.
Fakten zum Buch:
Chefredaktion Matthias F. Mangold und Harald Scholl
Verlag Intervinum AG, Zürich, ISBN 978-3-95961-948-6
Erscheinungsdatum 05. November 2024 / 8. Ausgabe
Format/Seiten 132 mm x 215 mm / 1.080 Seiten
Preis 35 Euro (inklusive App-Freischaltcode)
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Qualität zählt – kein Winzer zahlt: VINUM bleibt unabhängig
Neben den zehn Top-10-Kategorien der besten und edelsten Weine des Jahrgangs zeichnet der VINUM-Weinguide in der Rubrik „Gut und Günstig“ auch die Weine mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis in fünf Kategorien aus. Dazu zählen Literweine, Schaumweine, Rotweine sowie Weißweine in den Geschmacksrichtungen trocken und fruchtsüß. „Der „Vinum Weinguide" richtet sich an Profis und Experten ebenso wie an alle, die gerade erst ins das Thema einsteigen. Daher liegt uns gerade auch das Segment der Alltagsweine sehr am Herzen", betonen die beiden Chefredakteure. Notwendig für ihre Arbeit und die der Verkoster bleibt auch nach Meinung des Verlags, der Schweizer Intervinum AG, die völlige redaktionelle Unabhängigkeit: Kein Wein und kein Winzer von Bedeutung soll im VINUM Weinguide fehlen – das ist nur ohne Verkostungsgebühren zu gewährleisten. Der Guide erhebt von den Winzern keine Teilnahmegebühren. Diesem Grundsatz bleibt man bei VINUM auch weiterhin treu.
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