Das Paket ‚Bayern Plus’ stärke den Messestandort Bayern. „Mit München und Nürnberg haben wir zwei hervorragende Messeplätze mit starkem internationalem Profil. Messen sind nach wie vor zentraler Bestandteil des Marketings, für das Inlandsgeschäft, aber besonders für das Exportgeschäft. Von diesem Instrument sollten gerade junge Unternehmen intensiv Gebrauch machen“, so Huber weiter.
„Mit dem Messestarterpaket ‚Bayern Plus’ kooperieren die Messen Nürnberg und München erstmals. Wir bieten damit Ausstellern, die zum ersten Mal auf einer Messe ausstellen möchten, optimale Startbedingungen“, erläutert Manfred Wutzlhofer, Chef der Messe München, das 2008 startende Projekt.
„Jeder Aussteller bezahlt natürlich seine Standfläche“, ergänzt Bernd A. Diederichs, Geschäftsführer der NürnbergMesse, „wichtig ist aber, dass wir die Erstaussteller individuell betreuen möchten. Sie bekommen eine kostenlose individuelle Begleitung und Beratung im Vorfeld der Messe. Im Rahmen eines Komplettangebots kann der Stand individuell gestaltet werden. Außerdem beinhaltet das Paket noch weitere Leistungen wie Gastkarten oder Pressedarstellung.“
Bei der Messe München wird das Messestarterpaket ‚Bayern Plus’ bei folgenden Messen angeboten: Golf Europe 2008, Systems 2008, Maintain 2008, Inhorgenta 2009, Transport Logistic 2009 sowie Ifat 2011. Aus dem Portfolio der NürnbergMesse beteiligen sich die Fachmessen IWA & OutdoorClassics 2008, HOLZ-HANDWERK 2008; e_procure 2008, Chillventa 2008 und GaLaBau 2008.
Neben dem Messestarterpaket kooperieren die beiden großen bayerischen Messen zudem noch bei der Bekämpfung der zunehmenden Produktpiraterie. „Produktpiraterie stellt ein alarmierendes Bedrohungspotenzial für Bayerns Wirtschaft und Verbraucher dar. In einer zunehmend wissensbasierten Wirtschaft ist das geistige Eigentum, das in neuen Produktideen, Verfahrenstechnologien oder Designs steckt, für viele Unternehmen ein entscheidender Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg.
Dies gilt besonders für kleine und mittlere Unternehmen, deren Kapital oft auf einer einzigen Technologie basiert. Ich begrüße deshalb das gemeinsame Maßnahmepaket Produktpiraterie der Messen München und Nürnberg ausdrücklich“, unterstreicht Wirtschaftsminister Huber.
Diederichs: „Mit dem Maßnahmepaket Produktpiraterie werden wir eine Reihe von Aktivitäten umsetzen, die den Ausstellern wertvolle Informationen und konkrete Hilfestellungen geben werden. Wir müssen immer wieder erleben, dass Plagiate von Ausstellern auf Messen unverblümt angeboten werden. Das passiert nicht nur in Fernost, sondern auch in Deutschland.“
Manfred Wutzlhofer ergänzt dazu: „Da müssen die Hersteller reagieren, aber auch wir als Veranstalter sind gefragt. Wir wollen die Hersteller unterstützen. Es soll deshalb auf einer Reihe internationaler Messen gemeinsam mit dem deutschen Zoll und dem Deutschen Patent- und Markenamt Informationsstände geben. Es werden auch Patentanwälte vor Ort sein. Für die Zukunft wünschen wir uns auch eine weitere Beschleunigung der rechtlichen Verfahren, damit die betroffenen Aussteller so schnell wie möglich geschützt werden können.“
Insgesamt hat der internationale Handel mit gefälschten Markenprodukten in den letzten Jahren dramatische Ausmaße angenommen. Die EU-Kommission beziffert den weltweit durch Produkt- und Markenpiraterie entstehenden Schaden auf 120 - 370 Mrd. Euro pro Jahr. Für Deutschland wird ein volkswirtschaftlicher Schaden in Höhe von mehreren 10 Mrd. Euro angenommen, einhergehend mit dem Verlust von einigen tausend Arbeitsplätzen.
Der Wert vom deutschen Zoll beschlagnahmter Pirateriewaren betrug 2005 ca. 215 Mio. Euro und hat sich gegenüber 2004 um fast 50 % erhöht. Die Beschlagnahme nachgeahmter Waren durch die EU-Zollverwaltungen verzeichnete von 1998 bis 2004 einen Anstieg um fast 1.000 %. Etwa 60 % der aufgegriffenen gefälschten Markenartikel stammen aus Asien, allein 35 % aus China.