Auch die Umsätze waren zum Jahresbeginn deutlich aufwärts gerichtet und lagen sogar etwas über dem bundesdeutschen Zuwachs. Insgesamt erzielten die Berliner Industriebetriebe in den ersten beiden Monaten 2008 einen Umsatz von 4,8 Mrd. EUR (darunter 1,7 Mrd. EUR im Ausland) und lagen damit deutlich über dem Niveau des Vorjahres (+7,5%). Mittlerweile beträgt der Auslandsanteil an den Umsätzen der Berliner Industrieunternehmen 34,5%. Im Jahr 2000 lag dieser Wert erst bei 23,6%. In den kommenden Monaten wird mit weiter anziehenden Ordereingängen in Berlin gerechnet.
Die insgesamt positive Entwicklung hatte auch Auswirkungen auf die Personalplanung der Industrieunternehmen. Im Februar 2008 waren mit 86.440 Personen nach langen Jahren des Beschäftigungsabbaus zum sechsten Mal in Folge mehr Arbeitnehmer tätig als im gleichen Monat des Vorjahres. In nahezu allen beschäftigungsstarken Branchen wurden neue Arbeitsplätze geschaffen. Überdurchschnittlich erhöhte sich die Beschäftigtenzahl im Verlags- und Druckgewerbe und in der Elektrotechnik.
Ebenso entwickelt der Dienstleistungssektor eine bemerkenswerte Dynamik.
Eine Reihe aktueller Konjunkturindikatoren deutet sogar auf eine Erholung des privaten Konsums hin. Der wichtigste Faktor für die Belebung des Konsums in Berlin ist jedoch die allmähliche Stabilisierung am Arbeitsmarkt.Im März 2008 lag die Zahl der Arbeitslosen um über 26.000 niedriger als im Vorjahr. Die Beschäftigungsentwicklung fällt ebenfalls positiv aus. Im Vergleich der Bundesländer weist Berlin hier mit einer Steigerung um 2,7% erneut einen überproportionalen Zuwachs aus. Auch der Rückgang der Arbeitslosenquote um 1,6 Prozentpunkte fiel in Berlin erneut stärker aus als für das Bundesgebiet insgesamt. Zugleich gibt es eine große Zahl unbesetzter Stellen. Den Berliner Arbeitslosen standen Ende März 37.000 gemeldete offene Stellen gegenüber, 12,7% mehr als im Februar.
Allerdings ist immer noch ungewiss, wie sehr die weltweite Finanzkrise die Wirtschaft in Mitleidenschaft ziehen wird. Neben der Finanzkrise und der schwächeren US-Konjunktur müssen die Märkte 2008 weitere Belastungen wie zum Beispiel hohe Energie- und Nahrungsmittelpreise und einen weiterhin starken Wechselkurs des Euro verkraften. Hier kommt die Sorge zum Ausdruck, dass die Aussichten auf höhere Konsumausgaben durch die Inflation wettgemacht werden und der Nachfrageschub aus dem Ausland an Kraft verlieren könnte. Das würde das Wachstum auch in Berlin 2008 spürbar dämpfen.
Gleichwohl besteht derzeit kein Anlass zu stärkerem Konjunkturpessimismus.
Ein Wachstum in Berlin von etwa 1,3% in diesem Jahr liegt nach wie vor in einer realistischen Größenordnung. Dies wäre allerdings weniger als im vergangenen Jahr, als die Berliner Wirtschaft noch um 2,0% gewachsen war. Für Deutschland insgesamt wird für das laufende Jahr eine Steigerung des Bruttoinlandsprodukts von 1,7% erwartet - nach 2,5% in 2007.
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