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Deutsche sehen Personalmangel als größtes Problem im Gesundheitssystem

Globale Umfrage zur Gesundheitsversorgung

(lifePR) (Hamburg, )
Aus Sicht der Bevölkerung stellt fehlendes Personal das größte Problem des deutschen Gesundheitssystems dar. Sechs von zehn Deutschen (61%) sind der Ansicht, dass der Mangel an Gesundheitsfachkräften eines der drei Hauptdefizite im deutschen Gesundheitswesen ist. Nur in Schweden (68%), Frankreich (67%) und Ungarn (63%) wird dieses Problem als noch schwerwiegender eingestuft, wie eine internationale Umfrage des Markt- und Sozialforschungsinstituts Ipsos zeigen. Rund ein Drittel aller Bundesbürger empfinden außerdem zu lange Wartezeiten (37%) sowie den hohen bürokratischen Aufwand (32%) als sehr problematisch.

Russen sorgen sich um Qualität, US-Bürger um Kosten der Gesundheitsversorgung

Das Problemempfinden der Menschen in Bezug auf das eigene Gesundheitswesen variiert sehr stark von Land zu Land. Während etwa die Russen besonders häufig die schlechte Qualität der medizinischen Versorgung bemängeln (59%), sorgt sich jeder zweite Japaner (52%) und Chinese (48%) über die zunehmend alternde Bevölkerung im eigenen Land. In Indien und Südafrika werden wiederum überdurchschnittlich oft die geringen Sauberkeitsstandards beklagt (jeweils 30%). In den USA (64%) empfinden zwei Drittel aller Befragten das eigene Gesundheitssystem als viel zu teuer. In Deutschland hingegen werden die Kosten nur von jedem fünften Umfrageteilnehmer (19%) als besonders dringliches Problem angesehen.

Im globalen Durchschnitt wird insbesondere der schlechte Zugang zu Behandlungen kritisiert. Vier von zehn Befragten (40%) sehen hierin eines der Hauptdefizite im Gesundheitswesen des jeweils eigenen Landes. Fehlendes medizinisches Fachpersonal rangiert im internationalen Vergleich auf Rang zwei der gravierendsten Probleme (36%), gefolgt von den zu hohen Behandlungskosten (32%).

Positive Patientenerfahrungen – Behandlung mit Würde und Respekt
Obwohl die Daten in vielen Ländern eher gemischte oder teils sogar sehr negative Einstellungen der Menschen gegenüber dem eigenen Gesundheitssystem erkennen lassen, äußern sich die Befragten deutlich positiver in Hinblick auf ihre persönlichen Erfahrungen mit dem Personal im Gesundheitswesen. In Deutschland stimmen fast zwei Drittel (65%) aller Befragten der Aussage zu, vom Gesundheitspersonal während vergangener oder gegenwärtiger Behandlungen stets mit Würde und Respekt behandelt worden zu sein. Im weltweiten Vergleich gestalten sich die persönlichen Patientenerfahrungen ähnlich positiv.

Drei von zehn Deutschen rechnen mit negativer Entwicklung der Gesundheitsversorgung
Zwar schneidet das deutsche Gesundheitssystem bei den Befragten in puncto Zufriedenheit mit der medizinischen Versorgung weltweit am besten ab, gleichzeitig bildet Deutschland im Vergleich der 27 Umfrageländer das Schlusslicht, wenn es um den Glauben an positive Veränderungen in den nächsten zehn Jahren geht. Nur Minderheiten rechnen in diesem Zeitraum mit einem positiven Wandel im Gesundheitswesen. Vor allem bezüglich der Kostenentwicklung sieht man schwarz in Deutschland. Mehr als vier von zehn Befragten (41%) befürchten, dass sich die Kosten erhöhen werden.
Fast jeder dritte Deutsche glaubt, dass sich die eigene medizinische Versorgung in puncto Qualität (30%), Verfügbarkeit von Gesundheitsdienstleistern (31%) und Verfügbarkeit von Behandlungen (29%) in den nächsten zehn Jahren verschlechtern wird. Rund die Hälfte der Bevölkerung erwartet jedoch, dass der derzeitige Status im Gesundheitswesen gehalten wird. Qualität (54%) und Kosten (48%) der medizinischen Versorgung ebenso wie die Verfügbarkeit von Gesundheitsdienstleistern (56%) und von Behandlungen (54%) werden nach ihrer Meinung in etwa gleich bleiben.

Auf globaler Ebenen stellt sich heraus, dass in Schwellenländern, wie China, Indien oder Saudi Arabien die Bevölkerung mehrheitlich an eine positive Entwicklung ihrer Gesundheitsversorgung in den nächsten zehn Jahren glaubt, während in den Industrienationen, die insgesamt eher schon ein höheres Versorgungsniveau haben, bei vielen keine Änderung in den nächsten zehn Jahren erwartet wird. Die Befragten allerdings, die einen Wandel in diesem Zeitraum sehen, sind überwiegend pessimistisch eingestellt was die Zukunft der eigenen Gesundheitsversorgung angeht.

Methode
Die Ergebnisse stammen aus zwei Umfragen, die über das Ipsos Online Panel System durchgeführt wurden. Befragung A vom 20. April bis zum 4. Mai 2018 unter 20.767 Personen in 27 Ländern durchgeführt: Argentinien, Australien, Belgien, Brasilien, Chile, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Italien, Japan, Kanada, Malaysia, Mexiko, Peru, Polen, Russland, Saudi-Arabien, Serbien, Südafrika, Südkorea, Spanien, Schweden, Türkei, Ungarn, USA. Befragung B wurde vom 25. Mai bis zum 8. Juni unter 23.249 Personen in 28 Ländern durchgeführt. Die Länder waren die gleichen wie bei Befragung A, plus Kolumbien. Alle Befragten waren zwischen 16 und 64 Jahren alt, in Kanada und den USA 18-64.

Es wurde eine Gewichtung der Daten vorgenommen, um die demografischen Merkmale auszugleichen und damit sicherzustellen, dass die Stichprobe die aktuellen offiziellen Strukturdaten der erwachsenen Bevölkerung eines jeden Landes widerspiegelt. 17 der untersuchten Länder stellen jeweils repräsentative Stichproben dar (Argentinien, Australien, Belgien, Kanada, Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Ungarn, Italien, Japan, Polen, Serbien, Südkorea, Spanien, Schweden und USA).

Brasilien, Chile, China, Indien, Malaysia, Mexiko, Kolumbien, Peru, Russland, Saudi-Arabien, Südafrika und die Türkei repräsentieren eine nationale Stichprobe, welche eher die wohlhabende und gut vernetzte Bevölkerung abbildet. Gerade diese Bevölkerungsgruppe nimmt in den genannten Ländern jedoch eine wichtige gesellschaftliche Rolle ein.

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