So sieht es der Durchschnitt der Weltbevölkerung in 22 Ländern, in denen das Marktforschungsinstitut Ipsos mit seiner repräsentativen Global@dvisor-Studie mehr als 12.000 Personen online befragte.
Das Mittelfeld der Innovationsskala wird besetzt durch die Automobil- und Mobilfunkindustrie (43% und 42%). Dagegen gelten Produkte für den persönlichen Bedarf (28%), z. B. Shampoo oder Deo, sowie Lebensmittel und Getränke (26%) nur bei wenigen Befragten als innovativ. Das Schlusslicht in Sachen neuer Produkte und Dienstleistungen bilden Finanzinstitutionen (18%) und Versicherungsunternehmen (16%).
Auffällig ist, dass die Befragten in den lateinamerikanischen Staaten, dem Asiatisch-Pazifischen Raum und den sogenannten Schwellenländern Brasilien, Russland, Indien und China (BRIC) die verschiedenen Branchen und Produktkategorien tendenziell innovativer einstufen als dies bei der Bevölkerung in Nordamerika und Europa bzw. in den großen Industrienationen (G8-Staaten) der Fall ist. Das fällt besonders bei den Produkten für den persönlichen Bedarf auf. Shampoo, Deo & Co werden in diesen Ländern von ca. 20 Prozentpunkte mehr Befragten als innovativ angesehen als in den G8-Staaten. Lateinamerikaner stufen zusätzlich die Technologie-, Elektronik und Automobilbranche überdurchschnittlich als innovativ ein. In den BRIC-Ländern schneiden selbst die Finanzinstitutionen und Versicherungsunternehmen im Verhältnis innovativer ab als im Rest der Welt.
Das Branchenranking in Deutschland dagegen ist ähnlich dem Durchschnitt der 22 Länder, jedoch wie in ganz Europa auf einem niedrigeren Niveau. Als am innovativsten gelten die drei Technologiebranchen Computer (47%), elektronische Medien (44%), Kameras und Video (42%) und knapp ein Drittel der Bevölkerung hält die Automobilbranche für extrem/sehr innovativ (29%). Ebenso wie im restlichen Europa halten auch in Deutschland die Wenigsten Produkte aus dem Bereich Lebensmittel und Getränke (17%) sowie Finanzinstitutionen (12%) und Versicherungsunternehmen (9%) für besonders innovativ.
Ein Grund für diese Diskrepanz der Beurteilungen von Nordamerika und Europa gegenüber den Ländern Lateinamerikas und dem Asiatisch-Pazifischen Raum könnte darin liegen, dass die meisten Innovationen in der Regel in den hochindustrialisierten und -technologisierten Ländern entwickelt werden und auch dort zuerst auf den Markt kommen. In einigen Branchen mag es schon zu einer gewissen Sättigung gekommen sein, sodass die Konsumenten eventuelle Neuerungen in Bereichen wie Haushaltsprodukte oder Deo manchmal nicht mehr als solche wahrnehmen. Die Japaner urteilen da beispielsweise ganz ähnlich wie die Deutschen.
Aufgrund der fortschreitenden Globalisierung gelangen diese Neuerungen immer schneller in andere Länder, in denen sich die Unternehmen neue Märkte versprechen. Diese geballte Ladung an neuen Produkten und Marken aus aller Welt könnte ursächlich für die hohen Innovativ-Bewertungen der Länder Lateinamerikas und Asiens (ohne Japan) sein.
Übersichtstabelle mit weiteren Daten direkt auf der Startseite www.ipsos.de
Steckbrief:
Global@dvisor - Reputation Risk Identifier:
Für den Global@dvisor werden in 22 Ländern rund um den Globus zweimal jährlich 22.000 Interviews online als Beteiligungsuntersuchung durchgeführt. Die Studie ist repräsentativ für die 'Online-Population' der jeweiligen Länder.
Feldzeit der vorliegenden Welle: November 2008
Befragungsländer: Argentinien, Australien, Belgien, Brasilien, China, Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Indien, Italien, Japan, Kanada, Mexiko, Niederlande, Polen, Russland, Südkorea, Schweden, Spanien, Türkei, Tschechien, USA