Nach den Ergebnissen einer telefonischen Repräsentativbefragung des Marktforschungsinstituts Ipsos anlässlich der Globalisierungsdebatte werden vermeintliche Vorteile globaler Marken kaum gesehen. Zum Beispiel, die Sicherheit überall auf der Welt Produkte mit gleichem Qualitätsstandard zu erhalten – nur 38 Prozent der Deutschen sind dieser Ansicht. Hinter dieser geringen Zustimmung steht vermutlich das Unwissen über die Herkunft der Produkte - zwei Drittel (66%) der Befragten geben an, gar nicht zu wissen, wo die Produkte dieser Marken hergestellt werden. Jeder zweite (49%) fürchtet zudem um die Exklusivität bei globalen Marken – was überall verfügbar ist, kann nicht mehr exklusiv sein. Nicht einmal jeder Dritte (32%) glaubt, dass infolge der Globalisierung die Preise vieler Produkte für den Verbraucher sinken, obwohl fast zwei Drittel meinen, globale Marken würden weltweit dort hergestellt, wo es am billigsten ist. Immerhin jeder zweite (49%) gesteht ein, dass globale Marken die Auswahl erleichtern, egal wo man ist. Vielreisende dürften hier die Mehrheit bilden.
Diese negative Einstellung zu globalen Marken basiert auf einer schwarzen Grundstimmung der Deutschen zum Thema Globalisierung, an der sich in den letzten drei Jahren nichts Wesentliches geändert hat. Die Bürger sehen für sich selbst sowie für Deutschland im Allgemeinen eher Nachteile (51%) als Vorteile (29%). Und wie schwer greifbar das Thema für viele ist, drücken die 20 Prozent Unentschlossenen aus. Gegen die Globalisierung sind eher die Älteren und Personen mit einer geringeren formalen Schulausbildung. Und in Ostdeutschland ist die Furcht vor der Globalisierung deutlich höher als im Westen. Einig sind sich Befürworter und Gegner darin, dass die Globalisierung noch an Tempo zulegen wird. Für die einen eine Chance für die anderen eher ein Schreckensszenario.
Kleiner Hoffnungsschimmer: vier von zehn Verbrauchern sehen ein Element der Völkerverständigung in globalen Marken: „globale Marken tragen dazu bei, dass die verschiedenen Völker etwas Gemeinsames haben“.
Studiensteckbrief:
Methode: repräsentative telefonische Befragung (CATI) mit Ipsos “Express”.
Stichprobe: 1.000 deutschsprachige Personen ab 14 Jahren
Feldzeit: 09. bis 22. Mai 2007