Realitätsnahe Abbildung des Verordnungsgeschehens auf regionaler und nationaler Ebene
Mit der Einführung von IMS PharmaScope® im Jahr 2001 gelang es, das Verordnungsgeschehen marktnäher abzubilden. Bis dahin bestand die Situation, dass Verordnungen und Einlösungen der Rezepte als am gleichen Ort stattfindend akzeptiert wurden. Gleichwohl war bekannt, dass "Rezeptwanderungen" stattfinden, ohne dass es jedoch möglich war, diese zu quantifizieren. Ähnliches galt für das Störphänomen "grauer Markt". Die Lösung bestand in einer regionalen Analyse des Pharmamarktes, wozu Informationen aus mehreren Studien zusammengeführt wurden. Bewerkstelligt wurde dies über den Aufbau einer regionalisierten, dauerhaft gleich bleibenden Stichprobe von Apotheken ("Apothekenpanel"), um den regionalen Abverkauf und Veränderungen der Lagerbestände zu erfassen. Neue statistische Hochrechnungsverfahren waren zu entwickeln, um die Marktgegebenheiten verlässlich abzubilden.
Durch das Aufsplitten des Marktes in regionale Segmente konnten neue Fragestellungen beantwortet werden. Fokussierte sich das Interesse bis dahin auf die Einkäufe der öffentlichen Apotheken beim pharmazeutischen Großhandel, so wurden nun auf Basis kleinzelliger Gebietseinheiten detaillierte Analysen zum Verordnungsverhalten der Ärzte nach Fachgruppen möglich. Im Rahmen der Vertriebssteuerung bieten Informationen dieser Art verschiedenen Nutzen, von der Gebietsplanung bis zur Außendienst-Prämierung.
Im Jahr 2002 wurde IMS PharmaScope® National zur Analyse des bundesweiten Arzneimittelmarktes eingeführt und seitdem kontinuierlich weiterentwickelt. Neu war hier, dass zusätzlich zu den über die Apothekenrechenzentren erfassten GKV-Rezepten auch Privatrezepte und Barkäufe über das Apothekenpanel erhoben wurden. Der Apothekenmarkt wird dadurch auf Seiten der Abgaben der Offizine fast vollständig abgedeckt.
Kontinuierliche Weiterentwicklung von IMS PharmaScope® entsprechend veränderten Marktbedingungen
Bereits vor der Einführung von IMS PharmaScope® National im Jahr 2002 gab es mehrere Gesundheitsreformen. Diese veränderten die Rahmenbedingungen für die Marktakteure im Gesundheitswesen in verschiedener Weise und erforderten fast immer neue oder andere Sichtweisen auf das Geschehen im Pharmamarkt.
Um die vielfältigen gesetzlichen Einflüsse transparenter zu machen, wurde IMS PharmaScope® im Lauf der Jahre kontinuierlich weiter entwickelt und ergänzt.
Dies betrifft bspw. die Aufnahme und Anpassung der Maßgaben zu Zwangsrabatten, die seitens pharmazeutischer Hersteller, Apotheken und Großhandel zu leisten sind. Ferner die Berücksichtigung von Festbeträgen/Festbetragsänderungen, Zuzahlungs- und Preisregelungen (Moratorien) usw. Ohne die Sicht auf die abgerechneten Verordnungen wären viele Analysen nicht möglich. Das gilt auch für das Einbeziehen erweiterter Vertriebswege wie z.B. den Versandhandel, der in IMS PharmaScope® seit 2009 rückwirkend realisiert ist.
Die detaillierte Abbildung des Impfstoff- und Diagnostikamarktes über die zusätzliche Betrachtung separater Distributionswege stellt ein weiteres Beispiel für eine verbesserte Marktabdeckung in IMS PharmaScope® dar. Mit Inkrafttreten der 15. AMG-Novelle im Jahr 2010, welche die Versorgung mit Zytostatika neu regelt, wurde die Erfassung parenteraler Zubereitungen ein wichtiges Erfordernis, einschließlich der dafür anfälligen Zwangsabschläge.
Nach inzwischen 10-jährigem Einsatz hat sich IMS PharmaScope® als geschätzte Informationsquelle etabliert.