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Burnout: eine Diagnose mit ernst zu nehmenden Folgeerkrankungen

(lifePR) (Frankfurt, )
Der heutige Welttag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz, eine Initiative der International Labour Organization (ILO), hebt dieses Jahr den Umgang mit Chemikalien hervor, bezieht sich traditionell aber auf alle Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten. Eine der häufigsten Berufskrankheiten ist das Burnout-Syndrom. Es zählte mit anderen psychischen Erkrankungen 2014 zu den Top-10-Krankheitsarten, die für Arbeitsunfähigkeitsfälle in Deutschland verantwortlich waren.[1] Im Vorjahr fielen aufgrund dessen durchschnittlich 77,6 Krankheitstage auf Tausend Versicherte.1 Die Relevanz dieser Berufskrankheit nahm IMS Health zum Anlass, das Burnout-Syndrom und seine Folgeerkrankungen im Rahmen einer Versorgungsforschungs-Studie näher zu beleuchten.

Das Burnout-Syndrom beschreibt den Zustand der emotionalen Erschöpfung einhergehend mit reduzierter Leistungsfähigkeit, zumeist ausgelöst durch Stress. Die Bezeichnung geht Psychologie-Professor Dr. Matthias Burisch[2] zufolge auf die Erzählung "A burnt out case" von Graham Green aus dem Jahr 1961 zurück. Die Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD) definiert Burnout als "Ausgebranntsein" und "Zustand der totalen Erschöpfung". Obwohl sich diese Krankheit über einen längeren Zeitraum entwickelt, wird sie von vielen Außenstehenden als ein unerwarteter, plötzlich auftretender Zustand beobachtet. In seiner schlimmsten Ausprägung kann Burnout soziale Isolation und Depression mit sich bringen.

Wie genau sich diese Erkrankung mitsamt Folgeerscheinungen im Versorgungsalltag bemerkbar macht, untersuchte IMS Health. Mithilfe von anonymen Behandlungsprofilen aus der IMS Disease Analyzer Datenbank betrachtete IMS Health 14.698 Patientenfälle, für die im Zeitraum 2008 bis 2013 erstmalig Burnout diagnostiziert wurde. Generell litten mehr Frauen (57%) unter diesem Syndrom als Männer (43%).

Ein Blick auf die Altersverteilung zeigt, dass rund zwei Drittel der Patientenpopulation bei der Erstdiagnose 50 Jahre und jünger waren. Am häufigsten wurde Burnout bei Patienten zwischen 41 und 50 Jahren diagnostiziert (Abbildung 1).

"Auffällig bei der Betrachtung der demografischen Informationen war, dass es einen relativ hohen Anteil an PKV-Versicherten unter den Burnout-Patienten gab", sagt Prof. Dr. Karel Kostev, Senior Research Advisor bei IMS Health. So war der Anteil der PKV-versicherten Burnout-Patienten doppelt so hoch (15%) im Vergleich zum PKV-Anteil der Gesamtbevölkerung (8%).

Depression die am häufigsten auftretende Folgeerkrankung

IMS Health untersuchte außerdem die Folgeerkrankungen nach der Erstdiagnose Burnout, die innerhalb von einem bis drei Jahren auftraten. Bereits innerhalb des ersten Jahres erkrankten 40 Prozent der Patienten an Depression - die mit Abstand häufigste Folgeerkrankung. 13 Prozent litten an somatoformen Störungen, also an körperlichen Beschwerden, die sich nicht oder nicht hinreichend auf eine organische Erkrankung zurückführen lassen, wie beispielsweise Müdigkeit und Schmerzsymptome. Des Weiteren traten gastrointestinale Beschwerden, Schlafstörungen, Hypertonie und Angstzustände auf. Je länger die Erstdiagnose zurück lag, desto häufiger zeigten sich die Folgeerscheinungen: Zwei bzw. drei Jahre nach Erstdiagnose litten etwa 45 Prozent bzw. 49 Prozent der Burnout-Patienten an Depression, 18 Prozent bzw. 24 Prozent erkrankten an gastrointestinalen Beschwerden (Abbildung 2). "Die Daten aus dem Versorgungsalltag belegen, dass Burnout als stressbedingtes Erschöpfungssyndrom verschiedenste schwerwiegende Erkrankungen nach sich zieht, die die Patienten zusätzlich leiden lassen. Daher sollte die Gesundheit am Arbeitsplatz weiter in den Fokus der Öffentlichkeit und vor allem in den Fokus der Unternehmen rücken mit dem Ziel, u.a. das Stresslevel der Angestellten nachhaltig zu senken", plädiert Anke Wendschlag, Forscherin bei IMS Health.

[1] Statista 2015
[2] Burisch, M. (1989/2006). Das Burnout-Syndrom. Theorie der inneren Erschöpfung. Berlin: Springer.

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Grundlage der IMS Health Dienstleistungen sind valide und anonymisierte Daten aus dem Arzneimittelmarkt und Versorgungsalltag (Real-World Evidence). Datenschutz, Anonymität der Datenquellen sowie Neutralität sind dabei für IMS Health oberste Gebote. Weitere Informationen finden Sie unter www.imshealth.de.

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