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GKV-Ausgaben bei Arzneimitteln im ersten Halbjahr 2010 mit moderatem Zuwachs

(lifePR) (Frankfurt, )
Die Ausgaben für Arzneimittel und Test- Diagnostika belaufen sich für den gesamten GKV-Markt (GKV: Gesetzliche Krankenversicherung) in der ersten Jahreshälfte 2010 auf knapp 14,2 Mrd. Euro zu Apothekenverkaufspreisen (AVP). Bereits abgezogen sind hier die von den Pharmaherstellern zu leistenden Zwangsrabatte sowie die Nachlässe der Apotheken gegenüber der GKV. Der Entlastungsbetrag für die GKV durch diese Rabatte beläuft sich bereits im ersten Halbjahr 2010 auf fast eine Milliarde (977 Mio.) Euro. Nicht berücksichtigt sind die Kosten für Impfstoffe, da diese bei der GKV über einen anderen "Topf" verbucht werden.

Im Vergleich mit dem ersten Halbjahr 2009 bedeutet die Entwicklung eine moderate Steigerung von +4,5%. Die Rahmenvereinbarung zwischen Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) und GKV-Spitzenverband sieht für das Gesamtjahr 2010 einen Zuwachs bei Arzneimitteln von +4,8% vor. Der derzeitige Ausgabenzuwachs liegt damit unter dieser Grenze.

Der Absatz in Apotheken beträgt 334 Mio. Packungen und stagniert damit (-0,3%).

Ausgabensteigerungen durch Innovationen und demografischen Faktor

Ausgabensteigerungen im Arzneimittelsektor gehen teils auf die Zunahme älterer, multimorbider Patienten mit steigendem Versorgungsbedarf zurück, teils auf medizintechnische und pharmazeutische Innovationen. So verdrängen z.B. bei Erkrankungen im Bereich des Zentralen Nervensystems (ZNS), in der Onkologie oder auch Infektiologie innovative, therapieoptimierende Medikamente zusehends ältere Therapeutika.

Neuere Medikamente helfen vielfach, die Lebensqualität der betroffenen Patienten zu verbessern und können auch zur Kosteneinsparung in anderen Sektoren beitragen. Beim Einsatz von Krebsmedikamenten ist etwa zu berücksichtigen, dass hier inzwischen ein erheblicher Anteil für ambulante Behandlungen in der Klinik anfällt. Dank innovativer Medikamente lassen sich aufwändige stationäre Aufenthalte verkürzen oder vermeiden.

Ältere Menschen sind oftmals von mehreren Erkrankungen betroffen, was einen erhöhten Arzneimittelbedarf begründet. Im Zuge des demografischen Wandels ist daher bei immer mehr Menschen aufgrund ihres höheren Alters und der damit einhergehenden Multimorbidität ein steigender Medikamentenbedarf zu erwarten. Dies bestätigen die Ergebnisse aus einer exemplarischen Analyse mehrerer Arzneigruppen nach der Entwicklung der Verordnungen in Abhängigkeit des Patientenalters.

Rabattverträge haben sich bei Generika durchgesetzt

Im generikafähigen Segment (Generika, Altoriginale und Lizenznehmer mit abgelaufenem Patent) sind im ersten Halbjahr 2010 58% der abgegebenen Medikament-Packungen in einem Vertrag zwischen Krankenkasse und Hersteller "rabattgeregelt". Das sind zwar drei Prozentpunkte weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Angesichts dessen, dass jedoch mehrere, auch "große" Kassen wie etwa die AOK in 2010 neue Verträge auf den Weg brachten und gleichsam deren alte Verträge ausliefen, weist der nahezu unveränderte Anteil auf die inzwischen erfolgte Etablierung des Instruments Rabattverträge hin.

Einige Wirkstoffe, die der Behandlung von Erkrankungen mit hoher Prävalenz dienen wie z.B. Schilddrüsenerkrankungen (Levothyroxin) oder Fettstoffwechselstörungen (Simvastatin), erreichen Umsetzungsraten zwischen knapp 70 bis weit über 80%. Mehrere Krankenkassen haben verlautbart, in diesem Jahr weitere Rabattverträge auf den Weg zu bringen, so dass sich der Anteil bis Jahresende noch erhöhen dürfte.

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