Das Ziel der von Kostev vorgestellten Studie bestand darin, den Zusammenhang zwischen einer Johanniskraut-Therapie und der Häufigkeit von Demenz bei in hausärztlichen Praxen vorstelligen Patienten zu untersuchen. Basis bildete die retrospektive Disease Analyzer-Datenbank von IQVIA[1]. In der Studie wurden 62.000 Patienten aus 1.200 allgemeinärztlichen Praxen, die in einem Zeitraum von fünf Jahren erstmalig eine Demenzdiagnose erhalten hatten, mit einer entsprechenden Kontrollgruppe verglichen.
Ein zentrales Ergebnis der Studie war die Inzidenz von Demenz in Abhängigkeit der Verwendung verschiedener Antidepressiva. Die mit dem Einsatz von Antidepressiva verbundenen Diagnosen unterschieden sich signifikant zwischen den Demenzpatienten und der Kontrollgruppe. Dabei erwies sich der Anteil von Patienten mit Depressionen bei Demenzkranken im Vergleich zu den Kontrollpatienten als wesentlich höher. Das Demenzrisiko ist bei der Studiengruppe also höher ausgeprägt und es wurde eine signifikant größere Anzahl von Demenzkranken mit Antidepressiva behandelt.
Im Gesamtvergleich der Antidepressiva ergab die Auswertung unter Berücksichtigung entsprechender statistischer Kriterien, dass die Anwendung pflanzlicher Antidepressiva und speziell Johanniskraut signifikant mit einem geringeren Demenzrisiko assoziiert war. Bereits eine kurzzeitige Behandlung war mit einer verringerten Demenzinzidenz verbunden, die unter einer Langzeitbehandlung weiter abnahm. Vor diesem Hintergrund hält der IQVIA-Forscher weitere Studien für erforderlich, um ein besseres Verständnis der Faktoren zu erlangen, die am Zusammenhang zwischen dem Einsatz von pflanzlichen Antidepressiva und Demenz beteiligt sind.
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„Demenzprävention: bekannte Wirkstoffe mit unbekannter Wirkung – IQVIA analysiert Real World Daten“:
https://www.iqvia.com/de-de/locations/germany/newsroom/2019/11/demenzpravention-bekannte-wirkstoffe-mit-unbekannter-wirkung-iqvia-analysiert-real-world-daten
[1] Disease Analyzer ist eine Datenbank von IQVIA, die anonymisierte Therapie- und Behandlungsverläufe zeigt. Diese trägt Informationen zu Arzneimittelverordnungen und Diagnosen sowie grundlegende medizinische und demografische Daten zusammen, die direkt und in anonymisierter Form von den Computersystemen in allgemeinmedizinischen und fachärztlichen Praxen geliefert werden.