Nach einem Schlaganfall müssen Betroffene verschiedene Medikamente einnehmen - nicht nur in der Akutphase unmittelbar nach dem Anfall, sondern häufig auch auf lange Sicht. Welche Präparate das sind, hängt vom gesundheitlichen Zustand des Patienten ab. Innerhalb der führenden zehn Arzneimittelgruppen, die im Jahr 2013 bei der Diagnose Schlaganfall von niedergelassenen Hausärzten, Internisten und Neu-rologen verordnet werden, liegen Thrombozytenaggregationshemmer mit 42 % der Verordnungen auf Platz 1. Ihre Einnahme soll verhindern, dass sich weitere Blut-gerinnsel bilden, die erneut einen Apoplex auslösen könnten. Zu den häufig verordneten Arzneimitteln gehören auch Lipidsenker, Diuretika, Beta-Blocker und ACE-Hemmer, die der Therapie von Herz-Kreislauf-Erkrankungen dienen und der Ursache für den Schlaganfall (Arteriosklerose, Bluthochdruck) entgegenwirken sollen. Bei 10-15 % der Patienten treten nach dem Apoplex aufgrund der Schädigung von Hirngewebe epileptische Anfälle auf, die mit Antiepileptika behandelt werden. Jeder dritte Patient erleidet laut Deutscher Schlaganfall Gesellschaft eine Depression, die nicht nur eine psychische Reaktion auf die Behinderungen ist, die ein Patient durch den Schlaganfall erleidet. Sie kann auch biologische Folge des Schlaganfalls sein. Im Jahr 2013 wurden insgesamt ein Prozent weniger Arzneimittelverordnungen bei Schlaganfall getätigt als im Vorjahr. Demgegenüber stieg der Arzneimittelumsatz über die verschiedenen eingesetzten Substanzen im Jahr 2013 auf 85,2 Millionen Euro (+4,2 %) (berechneter Wert auf Basis des Abgabepreises des pharmazeutischen Herstellers).
Häufig verordnete Arzneimittelgruppen bei der Diagnose Schlaganfall im Jahr 2013: Insgesamt leicht rückläufig - zweistelliger Zuwachs bei Antiepileptika, Diuretika und Antidepressiva
Die Therapie von Schlaganfällen nimmt ab dem 40. Lebensjahr deutlich zu: Nur fünf Prozent der Arzneimittelverordnungen entfallen auf Patienten bis zu einem Alter von39 Jahren. Weitere 28 % werden für Patienten zwischen 40 und 69 Jahren verordnet. Zwei Drittel der Verordnungen erhalten ältere Menschen ab 70. Diese Daten decken sich mit den Ergebnis der DEGS1*, in der ein kontinuierlicher Anstieg der Prävalenzmit zunehmendem Alter beschrieben ist.