"Die Entwicklung und Nutzung von mobilen Gesundheits-Apps für Verbraucher nimmt rasant zu. Sowohl für Patienten als auch für Ärzte wird das Angebot immer unübersichtlicher", so Murray Aitken, geschäftsführender Direktor des IMS Institute for Healthcare Informatics. "Die große Mehrheit der Gesundheits-Apps verfügt über recht einfache Funktionen. Nur wenige können mehr als grundlegende Informationen bereitstellen. Daher bieten sich große Chancen für die Entwicklung und Implementierung mobiler Gesundheits-Apps, diese relativ neue Technologie aufzuwerten und sie so als festen Bestandteil für Gesundheitsdienstleistungen und deren Verwaltung zu integrieren."
Der Bericht des IMS Institute - Patient Apps for Improved Healthcare: From Novelty to Mainstream - untersucht den derzeitigen Status verbraucherorientierter mobiler Apps im Gesundheitswesen. Dafür klassifizierten die Forscher die Gesamtheit aller zum Herunterladen angebotenen Gesundheits-Apps. Dabei wurden 25 voneinander unabhängige Auswahlfaktoren herangezogen, "Round Table"-Gespräche mit Meinungsbildnern, Ärzten und Leistungserbringern geführt und Ärzte in Europa und Asien befragt, um eine globale Sichtweise zu erhalten.
"Laut unseren Forschungsergebnissen haben Ärzte eine positive Einstellung zu Gesundheits-Apps, die den Patienten stärker beteiligen und ihn motivieren, mehr Verantwortung für seine persönlichen Gesundheitsentscheidungen zu übernehmen", so Aitken. "Außerdem sehen Ärzte einen Nutzen in Gesundheits-Apps, mit denen Informationen ortsunabhängig per Smartphone übertragen oder Patientendaten in Echtzeit direkt an die Arztpraxis übermittelt werden können. So erhält der Arzt ein umfassenderes Bild vom Gesundheitszustand des Patienten zwischen den Besuchen - der Patient muss unter Umständen seltener in die Praxis kommen."
Zu den wichtigsten Ergebnissen des Berichts zählen:
- Eine Klassifizierung der führenden Gesundheits-Apps in den folgenden Therapiebereichen: Diabetes; mentale Gesundheit/Verhaltensstörungen; Bewegungsapparat/Bindegewebe; Onkologie; Zentralnervensystem; Epilepsie; Gynäkologie; Pädiatrie.
- Eine Klassifizierung der führenden patientenbegleitenden Gesundheits-Apps nach folgenden Kategorien: Vorbeugung/gesunde Lebensführung; Suche eines Arztes/einer Gesundheitseinrichtung; Diagnose/Aufklärung; Einlösung von Rezepten sowie Therapietreue.
- Die Erkenntnis, dass sich die heruntergeladenen Gesundheits-Apps auf eine sehr kleine Auswahl von Apps beschränken, obwohl Zehntausende zur Verfügung stehen.
- Überlegungen, welche Hindernisse einer breiteren Nutzung und Akzeptanz von Gesundheits-Apps innerhalb unterschiedlicher Interessengruppen derzeit entgegenstehen.
- Die demographische Verteilung von Smartphone-Nutzern, die es erschwert, die kostenintensivsten Nutzer von Gesundheitsdienstleistungen und -produkten zu erreichen.
- Die sechs Hürden, die es Ärzten erschweren, ihren Patienten Gesundheits-Apps häufiger zu empfehlen.
- Fast die Hälfte aller Gesundheits-Apps kostet zwischen 0,99 und über 100 Euro - die übrigen sind kostenlos.
- Kostenträger und Arbeitgeber erwarten Belege für eine bessere Gesundheit und weniger Krankenhausaufenthalte, bevor sie bereit sind, die Kosten für mobile Gesundheits-Apps zu erstatten.
Der vollständige Bericht einschließlich einer detaillierten Beschreibung der Methodologie ist unter www.theimsinstitute.org aufrufbar. Der Bericht kann auch über iTunes als App heruntergeladen werden.
Die Studie wurde als Dienstleistung im öffentlichen Interesse unabhängig und ohne staatliche oder industrielle Förderung erstellt.