Gerade für ältere Menschen und auch für Patienten, die eine persönliche Beratung für ihr pharmazeutisches Präparat oder ihre therapeutische Anwendung benötigen oder auch, wenn eine spezielle Rezeptur notwendig ist: Vor-Ort-Apotheken sind ein wichtiger Bestandteil einer intakten Infrastruktur, mit der Stadt und Land, sprich der Wohnort, lebenswert werden. Doch einfach haben es die sogenannten Offizin-Apotheken derzeit nicht.
Sie sind insgesamt umsatzrückläufig im Vergleich zu Zeiten der Pandemie. Im Vergleich zum ohnehin schwachen Vorjahr 2021 bescherten zwar beide Vertriebsschienen (Versandhandel und Offizin) dem OTC Arznei- und Nichtarzneimittelmarkt ein zweistelliges Plus von fast 11%, doch trotz dieser an und für sich positiven Entwicklung, das vor-pandemische Niveau wird gerade im Vor-Ort-Apothekenhandel nicht erreicht. Im 1. Halbjahr 2020 lag der Umsatzanteil von ihnen nämlich noch bei fast 80%, während es heute nur noch 76% sind. In Millionen Umsatz ausgesprochen: Es fehlen 86 Millionen Euro im OffizinBereich, wohingegen der Versandhandel immer stärker wächst. Die Pandemie gilt als Treiber dieses Vertriebswegs.
Ein Detailblick in den IQVIA Consumer Health Spotlights Report zeigt, dass beispielsweise Körperpflege- und Kosmetikprodukte von dem Umsatzrückgang im Offizin-Bereich betroffen sind. Bei dem ohnehin schon deutlich höheren Versandhandelsanteil führt der Umsatzrückgang bei den stationären Apotheken zu einem weiteren Umsatz-Minus von 7,9% in dieser Produktklasse. Diese erreicht damit sogar einen neuen Tiefstwert.