Aktuell werden rund zwei Drittel der Pflegebedürftigen im privaten Umfeld überwiegend durch Verwandte versorgt. Der Großteil der Arbeit wird durch Frauen, Töchter oder Lebensgefährtinnen, der Pflegebedürftigen erbracht. Dieses Modell steht zunehmend auf dem Prüfstand, da immer mehr Frauen arbeiten möchten oder müssen oder die schwere Pflegearbeit im Alter nicht mehr alleine leisten können.
Dann stellt sich die Frage nach einer institutionellen Lösung der erwarteten Herausforderungen. Dies könnten staatliche Pflegeeinrichtungen sein, genossenschaftliche, kirchliche oder privatwirtschaftliche. Insbesondere die privatwirtschaftliche Lösung und hier insbesondere das Interesse von Private Equity Investoren, weckt häufig die Sorge, dass hier mit der Bedürftigkeit älterer Menschen Geld verdient wird. Private Equity steht auf der einen Seite zwar für Professionalität, auf der anderen aber auch für Renditeorientierung. Professionalität ist sicherlich kein Nachteil, doch mit einer starken Renditenorientierung verbinden viele, dass das Menschliche auf der Strecke bleibt. Müssen wir also Sorgen haben, dass unsere Pflegebedürftigen zunehmend als Cashflow-Quelle betrachtet werden?
Wir überlassen in sehr vielen sehr wichtigen Lebensbereichen die Leistungserbringung dem Markt, und dies überwiegend mit guten Ergebnissen. Wo verläuft die Grenze zwischen Anstand, Moral und Kommerz? Was ist für die Gesellschaft inklusive der finanzierenden öffentlichen Hand sinnvoll, für die Familien, vor allem aber für die Pflegebedürftigen?
Natürliche Personen können Ideen in Form eines Essays bis zum 14.05.2018 einreichen. Die Arbeiten sollen 5.000 bis 10.000 Zeichen inklusive Leerzeichen umfassen. Die besten Essays werden mit einem Preisgeld in Höhe von insgesamt 5.000 Euro prämiert. Die Preisverleihung findet am 16.06.2018 im Rahmen der feierlichen Zeugnisübergabe im Kloster Eberbach statt. Desweiteren werden die Gewinner auf der Website der Irebs Immobilienakademie veröffentlicht. Die Bewertung der eingereichten Essays übernimmt eine Jury bestehend aus Prof. Dr. Tobias Just (FRICS), Frank Löwentraut und Prof. Dr. Stefanie Birkner, Universität Oldenburg. Der Essay-Wettbewerb soll auch künftig jährlich stattfinden.
Da wir in diesem Jahr den Ideen-Wettbewerb zum fünften Mal durchführen, werden wir die Gewinneressays mit den Gewinneressays aus den Vorjahren in einen Sammelband zusammenführen. Die Teilnehmer erklären sich mit der Einreichung hierzu bereit.
„Wir müssen uns in Zukunft um Millionen Pflegebedürftiger kümmern; dies muss mit Anstand aber auch mit Blick auf die Bezahlbarkeit erfolgen.“, erläutert Frank Löwentraut, Impulsgeber für die Förderung durch einen Ideenpreis.
Der Essay-Wettbewerb „Ideenpreis Immobilien für eine alternde Gesellschaft“ richtet sich an alle natürlichen Personen. Artikel mit werblicher Zielsetzung, die beispielsweise Produkte vorstellen, werden nicht zum Wettbewerb zugelassen. Und ganz wichtig: Wir möchten gute Essays prämieren, keine wissenschaftlichen Beiträge. Argumente zählen und gute Sprachbilder. Bewerbungen für den „Ideenpreis Immobilien für eine alternde Gesellschaft“ können unter der E-Mail-Adresse ideenpreis@irebs.de eingereicht werden.