Reiterin und Stute kennen sich kurz. Dennoch ging die junge Reiterin mutig in das anspruchsvolle Leistungstraining mit Joelle Baron, die gemeinsam mit ihrem Vater und Eigner des Gestüts, Michael Baron, seit Jahren derartige Nachwuchs-Wochenenden auf dem Bienwald - Gestüt etabliert. Eingeritten wurde Birna auch von der C-Trainerin, die jetzt mit gleicher Obhut und methodischer Konzeption auf Stute und Reiterin in Zukunft ein Auge haben wird.
Erwartend und auch neugierig führte Lisa-Marie die mit großen Augen Suchende Stute langsam in die Reithalle. Einen kleinen Moment des Verharrens, der Ruhe. Und los ging's.
Freiheits- und Bodentraining standen zwei Tage auf dem Programm der ambitionierten Nachwuchs-Reiterinnen des Bienwaldes. Ambitioniert deshalb, da keine der Reiterinnen unter 5 Jahre Reiterfahrung hat.
Die jüngsten Jessi Leona Döhrn (12 Jahre) und Melanie Martin (11Jahre) mit ihren Stuten Bylgja und Hending frá Feti sind so überzeugend, beherzt, unverblümt und homogen im Umgang mit ihren Pferden, was älteren Reitern mitunter verloren gegangen ist.
Die Kombination zwischen Lachen, Freude am Sport und hochkonzentrierter Trainingsteilnahme und Verantwortung gegenüber dem Pferd sind Fähigkeiten, die diese beiden Damen längst beherrschen.
Wenn Melanie und Jessy ihre Stuten als lieb, goldig, sensibel, pfiffig, klug und zur Familie gehörend beschreiben, dann könnte man meinen, sie erzählen über sich selbst.
Im Kreise der "Großen" , Anna Keller (19 Jahre) und Carolin Ringler (16 Jahre) und Lisa-Marie Dyk (15 Jahre) sind Jessy und Melanie gleichberechtigte Team-Mitglieder.
Für Anna Keller mit Lusti du Lys und Littier du Lus und für Carolin Ringler mit ihrer 7jährigen Stute Gloey war es nicht das erste Wochenende des Volleinsatzes. Die gefühlvollen Reiterinnen sind im Sein mit ihren Pferden äußerst konzentriert, um die gegebenen Momente im Training optimal für Pferd und Mensch auf einen Punkt der Perfektion zu bringen.
Das gelingt nicht immer. Deshalb gehören Stunden der Reitlehre immer wieder zum Leben eines anspruchsvoll ausgerichteten Reiters.
Und das ist u.a. der Job von Joelle Baron. Es gilt, den Anspruch zu erkennen, zu finden und zu formulieren. Joelle nimmt diese Aufgabe den jungen Menschen nicht ab. "Die Mädchen und Jungen, die zu uns auf das Gestüt kommen, haben natürlich ihre eigenen Träume, Wünsche und wollen gleich richtig loslegen. Das ist vollkommen o.k. Wir verstehen uns in diesen Punkten immer als Helfer und Begleiter. "
Als Trainerin gibt sie klare Ansagen, kurz, präzis, schnell. In Gesprächen am Tisch vor den Satteln werden alle in Frage kommenden Details in der Gruppe behandelt. Als Trainerin zeigt sie jeder Reiterin individuell die Wege, auf denen es Freude macht voranzukommen.
"Der Reitsport soll für Mensch und Pferd nachhaltig, erlebnisreich und auch wohltuend sein." Für die Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen ist er es allemal, betont Joelle Baron, denn dieses Hobby verlangt bei Weitem mehr Standing und Disziplin als andere Freizeitsportarten.
Bei Fragen zum Reitsport mit Isländern machen Sie sich kundig auf www.bienwald.com Fahren Sie einmal die A65 ab hinein ins pfälzische Land nach Freckenfeld und schauen Sie zu, wie der Isi-Alltag tickt.
Der 10. Oktober 2010 ist eine besondere Empfehlung wert. Das Gestüt zeigt alljährig im bunten Herbst Hengste, Wallache und Stuten. Ab um 11 Uhr können Besucher auch beim Training zuschauen und für einen Tag ins Gestütsleben hinein schnuppern.