Wieder mehr als zehn Millionen Aktionäre in Deutschland seien eine gute Nachricht, sagte Merz der „Zeit“. Doch es seien immer noch viel zu wenige, denn: Millionen Deutsche arbeiteten in börsennotierten Unternehmen, von dem Erfolg aber profitierten vor allem ausländische Aktionäre. Es brauche in Deutschland "eine neue Kultur des Aktiensparens".
"Damit bringt Merz einen erfrischenden Gedanken auf die politische Agenda", kommentiert Jörg Wiechmann. Seit Jahren gehe es um die Rettung von Euro und Flüchtlingen, jetzt auch noch um das Klima. Das müsse man sich erst einmal leisten können, betont der IAC-Geschäftsführer. "Das Geld dazu wird in der Wirtschaft verdient, und nur dort." Also liege es im Interesse aller, dass die Wirtschaft gedeihe und dass an dem Erfolg möglichst breite Teile der Bevölkerung teilhaben. Kurz gesagt: "Aktien für alle."
Am besten funktioniere dies über eine staatliche Förderung des Aktiensparens, wie sie beispielsweise in den Niederlanden erfolgreich praktiziert werde. "Wer hingegen Aktien und Unternehmertum pauschal verteufelt oder als Instrument zur Bereicherung einer privilegierten Minderheit brandmarkt, gefährdet damit die Grundlage unseres Wohlstandes: die breite Zustimmung zur sozialen Marktwirtschaft", sagt Wiechmann.