Allein im Jahr 2017 habe der Kurs der Kryptowährung von rund 1.000 US-Dollar auf in der Spitze bis zu 20.000 US-Dollar glatt um das Zwanzigfache zugelegt. „Wie bei jeder Blase sind es gerade die atemberaubenden vorangegangenen Kursgewinne, die die Aufmerksamkeit von immer mehr Anlegern erregen und so die Kurse weiter treiben“, sagt Wiechmann. „Gier frisst bekanntlich Hirn.“ Doch solche Entwicklungen, die auf Massenpsychologie beruhten, seien nicht nachhaltig. Wenn die Blase platze, falle der Kurs ins Bodenlose.
Dabei stimme die Grundidee, eine Währung zu schaffen, die unabhängig ist von Notenbanken. Doch die Grundlage – hier die neue Technologie Blockchain – und das Spekulationsobjekt (die Bitcoins) teilten bei Blasen regelmäßig nicht dasselbe Schicksal, erläutert der IAC-Geschäftsführer und verweist auf das Beispiel Neuer Markt: Dort sei die Blase Ende der 90er Jahre von der Idee befeuert worden, dass das Internet die Welt verändern würde. Stimmt – „trotzdem haben Millionen Anleger beim Platzen der Internet-Blase am Neuen Markt 98 Prozent verloren“.
Oder eben die Tulpen: Aus den Vorgärten seien sie nicht wegzudenken. Aber, so Wiechmann, ihr Preis sei vom einstigen Gegenwert eines Grachtenhauses auf den eines Schokoriegels zusammengeschmolzen. Anleger sollten sich deshalb nicht vom Bitcoin-Fieber anstecken lassen: „Wer sich mit Aktien an Qualitätsunternehmen beteiligt, ist langfristig immer auf der Gewinnerseite.“