Der erste Grund: Im direkten Wettbewerb machen sie der analogen Konkurrenz das Leben schwer, und das mit einer Tendenz zur Monopolbildung. Wer analog shoppen gehe, könne das in Millionen Geschäften, erklärt Wiechmann. „Wer hingegen online einkauft, landet mit großer Wahrscheinlichkeit bei Amazon.“ Weitere Beispiele: Aufmerksamkeit in der digitalen Welt funktioniere kaum ohne Google, das Vernetzen mit Freunden führe meist in das Facebook-Imperium, zu dem auch Instagram und WhatsApp gehören.
Der zweite Grund: „Auch in Branchen, in denen die Digitalkonzerne nicht in unmittelbare Konkurrenz zu alten analogen Platzhirschen treten, verdienen sie zunehmend mit“, sagt Wiechmann. Ob Autobauer, Stromkonzerne oder Banken, es gebe kaum eine Branche, in der die Digitalisierung nicht essenziell sei. Die Lösung der Tech-Konzerne: „Sie verkaufen einfach ihr Know-how und sichern sich so einen immer größeren Anteil an der globalen Wertschöpfung.“
Genau deshalb räume der IAC Aktien aus der Technologiebranche hohes Gewicht ein, aktuell rund 25 Prozent des Fondsportfolios, sagt der Geschäftsführer. „Das macht sich nicht nur kurz-, sondern, wie bei einem echten Megatrend zu erwarten, vor allem langfristig bezahlt.“ Mehr als 15 Prozent habe der IAC-Club-Fonds in diesem Jahr gewonnen, in den vergangenen zehn Jahren habe die Rendite jenseits von 100 Prozent gelegen – „dazu haben unsere Technologie-Aktien erheblich beigetragen“.