Stressig nennt Wiechmann das ablaufende Jahr, was auch der Politik zu verdanken war. Die Abwägungen seien nicht einfach gewesen, aber: „Ein wenig mehr Abstand, innere Ruhe und weniger Impulsivität bei der Verkündung neuer Maßnahmen täten dem einen oder anderen Regierenden gut.“
Die Gelassenheit der Aktionäre war im Frühjahr gefragt, als die Kurse um 40 Prozent sackten. „Wohl denjenigen, die sich auch in dieser Zeit innere Ruhe und Besonnenheit bewahrt und die Tiefstände zum Nachkaufen genutzt haben“, sagt der IAC-Geschäftsführer. „Immerhin haben sich die Kurse seither wieder stark erholt.“
Dieselbe Haltung empfiehlt er für das Jahr 2021. Denn viele Fragen sind offen: Kommt die Pleitewelle bei den „Zombie-Firmen“? Wie viele Milliarden muss der Staat noch aufwenden, um die Folgen seiner Corona-Politik abzumildern? Wer wird das am Ende bezahlen? Und wie reagiert die Börse auf all das? Für Aktionäre zähle noch mehr als sonst die langfristige Perspektive, sagt Wiechmann. Deshalb schade angesichts der Unwägbarkeiten eine Anleihe aus der Meditation nicht: tiefes Luftholen und „Ommmm....“.