Nicht nur lasse sich dort auf den Spuren der ersten historisch gut dokumentierten Spekulationsblase der Geschichte, der Tulpenblase im 17. Jahrhundert, wandeln. Auch die erste Aktie der Welt sowie die erste Aktienbörse hätten ihren Ursprung in den Niederlanden. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts besaß das kleine Land die weltweit größte Kriegs- und Handelsflotte und beherrschte so die Seewege und den Welthandel – vor allem entlang der Küsten Afrikas bis nach Ostasien. Doch die weiten Seereisen waren teuer und hochriskant. Um dieses Risiko auf mehrere Schultern zu verteilen, gründeten die niederländischen Kaufleute 1602 die erste Aktiengesellschaft der Welt, die Niederländische Ost-Indien-Company bzw. Vereenigde Oostindische Compagnie (VOC).
Im August 1602 zeichneten 1.143 Investoren Anteile an der neuen Gesellschaft. Die VOC stieg zum ersten multinationalen Unternehmen auf und machte die Niederlande zur mächtigsten Handelsnation der Welt. „Davon profitierten auch die Aktionäre“, sagt Wiechmann. Zuerst durch die regelmäßig zweistellige Dividende, ab 1612 auch durch die Kursgewinne an der Amsterdamer Börse.
„Vielleicht liegt die Aktienanlage den Niederländern ja aufgrund dieser historischen Erfahrung auch heute noch so stark im Blut wie kaum einer anderen Nation auf der Welt“, so der IAC-Geschäftsführer. Mit einer Aktionärsquote von rund 30 Prozent rangiert das Land noch vor den USA (25 Prozent) – und weit vor Deutschland (fünf Prozent). Dabei habe sich die Idee der Aktienanlage seit 400 Jahren nicht verändert: „Gemeinsame Finanzierung ertragsversprechender Unternehmungen und Aufteilung des Profits.“ Wer dabei wie die VOC und auch der IAC nicht nur auf ein Handelsschiff bzw. ein Unternehmen setze, sondern auf eine ganze Flotte internationaler Qualitätsaktien, brauche das Risiko eines Totalausfalls nicht zu fürchten.