Dass Europa mittlerweile über eine selbstbewusste und eigenständige Jazzszene verfügt, ist selbst im Mutterland des Jazz, in den USA, inzwischen weitgehend akzeptiert. Dass die vielfältigen nationalen Szenen dabei ihren eigenen Charakter, ihren besonderen Stil und eine unterscheidbare Spielweise pflegen, möchte das Jazzinstitut Darmstadt mit <<forum international>> dokumentieren. Gemeinsam mit den Kulturinstituten der jeweiligen Herkunftsländer, präsentiert das Jazzinstitut in dieser Konzertreihe in Deutschland bislang weitgehend unbekannte junge Bands, die in ihrer Heimat bereits für so viel Wirbel gesorgt haben, dass man sie dem deutschen Publikum nicht länger vorenthalten sollte.
Die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia unterstützte bereits das Pilot-Konzert der Reihe mit Manuel Mengis' Gruppe 6 im November 2006. Mit dem Quartett der Sängerin Elina Duni ist die Schweiz nun zum zweiten Mal Gast der Reihe << forum international >>.
Mittwoch, 21. Mai 2008: Elina Duni Quartett "Baresha"
Die alpenländische Szene feiert sie als die "schönste musikalische Überraschung des 21. Jahrhunderts in der Schweiz". Elina Duni, geboren im kommunistischen Albanien, dort aufgewachsen in einer liberalen Künstlerfamilie mit einer Vorliebe für italienische und amerikanische Musik, singt schon im zarten Alter von fünf Jahren erstmals in der Öffentlichkeit. Seit sie elf Jahre alt ist, lebt sie nun in der Schweiz, entdeckt dort die westliche Popmusik für sich und studiert klassisches Klavier in Genf. Miles Davis' Album "Kind of Blue" gewinnt sie für den Jazz. In der Folge studiert Elina Duni Jazzmusik in Bern und New York, und arbeitet als Schauspielerin.
Trotz ihrer erst 26 Jahre ist Elina Duni bereits eine vollkommene Sängerin und souveräne Musikerin. Mit einer emotionalen Tiefe, die niemanden unberührt lässt, wird ihr polyglottes Changieren zwischen der lyrischen Darbietung skipetarischorientalischer Volksweisen, französischen Chansons, groovigen Jazzinterpretationen und den freiassoziativen Vokalthemen, wie man sie auch von vielen skandinavischen Sängerinnen kennt, zu einem traumwandlerischen Parforceritt durch die Ausdrucksmöglichkeiten der menschlichen Gesangsstimme.
Begleitet von einer kammermusikalisch agierenden Formation um den "neuen Kometen am Schweizer Pianohimmel", den 27jährigen Colin Vallon, sowie den beiden Routiniers Bänz Oester am Kontrabass und Norbert Pfammatter am Schlagzeug, spiegelt dieses Quartett auf quasi ideale Weise den zeitgenössischen europäischen Jazz wieder, "ohne dabei in ein Ethno-Mischmasch zu verfallen", wie die Schweizer Zeitung L'Impartial treffend bemerkt.
"Elina Duni singt den Jazz, ihren Jazz, in albanisch, französisch und englisch, mit einer wundervollen Sensibilität und einer sanften, sinnlichen Stimme Die albanische Sängerin hat sich die besten Schweizer Jazzmusiker ausgewählt. (...) Eine wunderschöne Entdeckung" (24 Heures)
Mittwoch, 21. Mai 2008
Konzertbeginn: 20.30 Uhr
Eintritt: 12 € / 10 € ermäßigt