Als Folge haben Wissenschaftler/innen des Institutes für Pflanzenernährung und Bodenkunde der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) in Braunschweig weit verbreiteten Schwefelmangel in Zuckerrübenfeldern festgestellt. Im Bestand fallen zunächst aufgehellte Teilflächen auf und zwar bevorzugt an Stellen mit leichter Bodentextur(Foto 1). Diese Stellen sind insbesondere im Gegenlicht durch die dann leuchtende Gelbfärbung der Pflanzen zu erkennen. Die Pflanzen sind, im Vergleich zu symptomfreien Pflanzen des Bestandes, im Wuchs deutlich zurück (Foto 2) und insgesamt chlorotisch
(gelb verfärbt).
Das gesamte Erscheinungsbild der Mangelpflanzen wirkt starrer. Die Blätter stehen senkrecht hoch und fallen nicht wie bei gut versorgten Pflanzen fächerförmig auseinander. Wegen der höheren Krankheitsanfälligkeit von Pflanzen, die unter Schwefelmangel leiden, sind diese häufiger von Mehltau befallen. Mit einem so geschwächten Blattapparat produzieren Schwefelmangelpflanzen einen deutlich geringeren Zuckerertrag.
Bis vor 25 Jahren kam Schwefel als Begleiterscheinung ungereinigter Verbrennungsabgase und für die Bauern gratis aus der Luft. Mit hohen Standards in der Luftreinhaltung versiegte diese Nährstoffquelle jedoch rasch, so dass Landwirte heute Schwefel regelmäßig düngen müssen. Problem: Für die Pflanzen aufnehmbarer Schwefel wird sehr schnell und bei großen Niederschlägen fast vollständig aus dem Boden ausgewaschen, auf Vorrat düngen geht daher nicht und nach dem Reihenschluss der Rübenpflanzen (Foto 1)
kann Schwefel nur noch auf die Blätter gespritzt werden, um den Hunger der Pflanzen zu lindern.