In der Diplomarbeit "CSR in der Markenwertdiskussion" von Benjamin Diehl wurde ermittelt, welchen Einfluss die gesellschaftliche Verantwortung eines Unternehmens (Corporate Social Responsability oder CSR) auf den finanziellen Erfolg hat. Dabei zeigte sich, dass bei der Befragung zum Kaufverhalten etwa zwei Drittel der Konsumenten ihre Entscheidung von CSR-Informationen abhängig gemacht haben. Die Frage nach der expliziten Kaufabsicht der vorliegenden Marke ergab, dass Konsumenten zwar unethische Unternehmen boykottieren, dass aber positive CSR nicht zwangsläufig zu einer gesteigerten Kaufabsicht führt. "Verhalten, das gegen soziale Verantwortung verstößt, muss vermieden werden, weil es von den Verbrauchern abgestraft wird", führt Benjamin Diehl dazu aus. "Eine glaubwürdige Positionierung über CSR-Aktivitäten muss die Faktoren Passung, Timing und Motivation berücksichtigen. Nur so können die Möglichkeiten der gesteigerten Konsumentenaufmerksamkeit genutzt, positive Assoziationen gefördert und das Segment der sozial verantwortlichen Käufer gezielt angesprochen werden." Er weist jedoch auch darauf hin, dass CSR kein strategisches Allheilmittel sei. Besonders für die Positionierung von neuen Marken aber können Informationen, die Verlässlichkeit und Vertrauenswürdigkeit vermitteln, von Vorteil sein, weil mit diesen beiden Merkmalen Aspekte angesprochen werden, die sonst lange Zeit zur Entwicklung und Etablierung brauchen. "CSR-aktive Marken starten also mit einer Art Vertrauensvorschuss", so Diehl.
Beim 9. Forum "Wirtschaftspsychologie", veranstaltet vom Förderverein für Wirtschaftspsychologie am Psychologischen Institut und der Abteilung Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie des Psychologischen Instituts, wird die Diplomarbeit mit einem Preis des Fördervereins für Wirtschaftspsychologie ausgezeichnet. Die Veranstaltung findet am Donnerstag, dem 12. Juni 2008, in der Alten Mensa, Rechte Aula, Johann-Joachim-Becherweg 5 auf dem Campus der Universität statt und dauert von 13:00 bis 17:15 Uhr.