"Die Veränderungen sind enorm, die sich mit den neuen Studiengängen ergeben", leitete Prof. Dr. Matthias Schnettger, Geschäftsführender Leiter des Historischen Seminars, die Veranstaltung ein. "Nicht nur für die Studierenden führen die neuen Strukturen zu einem erheblich strafferen und von permanenten Leistungsüberprüfungen begleiteten Studium, auch die Lehrenden müssen die Inhalte ihrer Lehrveranstaltungen und die vermittelten Methoden eng untereinander absprechen, damit die in den Modulhandbüchern festgelegten Lernziele erreicht werden." Der Erfolg der in einem mehrjährigen Verfahren entwickelten neuen Studiengänge hänge daher davon ab, dass alle Lehrenden sehr genau über die neuen Strukturen und die sich aus den Prüfungsordnungen ergebenden Rahmenbedingungen informiert seien sowie verbindliche Standards beispielsweise für die Bewertung von Leistungen festlegten.
Insgesamt 30 Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer, Akademische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie vier Studierendenvertreter der Fachschaft Geschichte und zwei Vertreterinnen der nichtwissenschaftlichen Bediensteten des Fachbereichs bzw. des Historischen Seminars nahmen an dieser Wochenendveranstaltung teil und erörterten in vier Workshops sowie im Plenum ausführlich Strukturen und Formen von Lehrveranstaltungen im neuen System, die organisatorischen Anforderungen und Bedingungen im Bereich der Lehrveranstaltungs- und Prüfungsplanung, die Modalitäten der Durchführung von Modulprüfungen sowie zentrale Inhalte und Strukturen der Information und Beratung der Studierenden. "Bachelor und Master bedeuten sicherlich eine große Chance für die Universität und das Historische Seminar, zugleich aber stellen die neuen Studienstrukturen eine massive Herausforderung für die Lehrenden und das Verwaltungspersonal dar, die erhebliche Umorganisationen und das Schaffen neuer Funktionsstellen innerhalb des Fachbereichs und des Historischen Seminars erforderlich macht", verdeutlicht Prof. Jan Kusber, der als ehemaliger Dekan des Fachbereichs 07 - Geschichts- und Kulturwissenschaften - den bisherigen Prozess intensiv begleitet hat und nun selbst als Lehrender ab dem Wintersemester 2008/09 an seiner Umsetzung mitarbeiten wird. "Ich bin aber optimistisch - und dieser Workshop hat das sehr eindrücklich unterstrichen -, dass wir diese Aufgabe gemeinsam und mit Unterstützung der Hochschulleitung erfolgreich bewältigen werden," bekräftigt Kusber zuversichtlich.
"Es ist schon beeindruckend zu erleben, wie professionell und konstruktiv und doch zugleich in einer menschlich sehr angenehmen Atmosphäre die Mitglieder des Historischen Seminars und des Instituts für Alte Geschichte sich auf die neuen Studiengänge vorbereiten", meint Dr. Bernhard Einig, der Leiter der Abteilung Studium und Lehre der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, der den Workshop begleitete und für Fragen zur Verfügung stand. "Ich habe dazu in den beiden Tagen sehr viel Neues gelernt, das sich mit Sicherheit positiv auf die Umsetzung des Bologna-Prozesses an der Universität Mainz insgesamt auswirken wird. Ich würde mir wünschen", so Einig weiter, " dass mehr Fächer und Institute der Universität Mainz diesem Beispiel des Historischen Seminars folgen und sich ebenso intensiv gemeinsam auf die neuen Studiengänge vorbereiten würden. Auf diese Weise könnte die Universität Mainz eine ausgezeichnete Ausgangslage für die Bologna-Studiengänge schaffen, die ab dem Wintersemester 2008/09 flächendeckend an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz eingeführt werden."