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Verborgene Schätze

Die alte jüdische Gemeindebibliothek in Mainz

(lifePR) (Mainz, )
Vortrag von Prof. Dr. Andreas Lehnardt im Rahmen der Reihe "Magenza - Mainz: eine Stadt und ihre jüdische Kultur" in der Synagoge Weisenau am 12. Juni 2008

Obwohl die Mainzer Synagogen nicht mehr existieren, leben sie teilweise in den Buchbeständen ihrer Bibliotheken fort, die so das jüdische Gemeindeleben auf ganz eigene Art dokumentieren, vor allem das der orthodoxen und der liberalen Gemeinden. Seit ca. 1955 befinden sich in der Evangelisch-Theologischen Fakultät im Fachbereich 01 der Mainzer Universität die Reste der jüdischen Gemeindebibliotheken. Die Bücher sind eine Leihgabe der jüdischen Gemeinde Mainz an die Johannes Gutenberg-Universität und bilden heute eine Präsenzbibliothek, die etwa 5500 Bände umfasst, darunter seltene Hebraica und Judaica aus unterschiedlichen Gebieten. Zahlreiche Bände stammen aus Nachlässen ehemaliger Mainzer Rabbiner, darunter Bücher aus dem Besitz von Marcus Lehmann (1831-1890) und Siegmund Salfeld (1843-1926). Andere Bücher waren Bestandteil der 1942 geschlossenen Lehrerbibliothek der Jüdischen Bezirksschule Mainz. Neben seltenen Druckwerken gehören auch ca. 30 Handschriften zu der Sammlung. Auch sie enthalten viele spannende Informationen über das jüdische Gemeindeleben.

Im Rahmen eines Projekts unter Leitung von Professor Dr. Andreas Lehnardt, Professor für Judaistik in Mainz, werden die Bestände derzeit erschlossen und neu geordnet. Die Erschließung der hebräischen Titel erfolgt mit Mitteln der Rothschild Foundation Europe (London). Der Vortrag stellt unter dem Titel Verborgene Schätze jüdischen Lebens in Mainz - die alte jüdische Gemeinde-Bibliothek in neuem Licht die Bibliotheksbestände und die neuesten Forschungsergebnisse vor und erläutert deren Bedeutung für das Mainzer Geistesleben.

Der Vortrag ist Teil der Reihe "Magenza - Mainz: eine Stadt und ihre jüdische Kultur", die der Förderverein Synagoge Weisenau e.V. zusammen mit dem Studium generale der Johannes Gutenberg-Universität Mainz sowie dem Historisch-Kulturwissenschaftlichen Forschungszentrum (HKFZ) Mainz-Trier veranstaltet. Die Reihe widmet sich in mehreren Vorträgen unterschiedlichen Aspekten der jüdischen Vergangenheit und Gegenwart von Mainz. Die Vorträge finden jeweils donnerstags um 18:30 Uhr in der Synagoge Weisenau (Wormser Straße 31, 55130 Mainz-Weisenau) statt.

Nächste Vorträge:
Rabbiner Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Leo Trepp: Mainz: ein Vorbild des deutschen Judentums - Leben und Lehre
Teil I: Donnerstag, 26.06.2008, 18:30 Uhr
Teil II: Donnerstag, 03.07.2008, 18:30 Uhr
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