Die Verunsicherung der Privatinvestoren zeigt sich auch im JPMorgan Asset Management Investor Confidence-Gesamtindex: Der Mittelwert aus allen Antworten musste nach einer deutlichen Erholung im Mai aktuell wieder Einbußen hinnehmen. Er ging um 0,8 Punkte auf 1,7 zurück. Die männlichen Anleger sind nach wie vor überdurchschnittlich positiv gestimmt, wenn auch ebenfalls ein Stimmungsdämpfer zu spüren ist: Ein Rückgang von 0,7 Punkten lässt ihren Indexwert auf 2,6 sacken. Der Wert der weiblichen Befragten fiel ebenfalls und liegt mit einem Minus von 0,8 Punkten nun bei 0,6. Im Ost-West-Vergleich drehte sich der Stimmungstrend erneut: Die Stimmung der Befragten in den alten Bundesländern trübt sich nur leicht ein und sinkt um 0,3 Punkte auf 1,8. Die Befragten in den neuen Ländern, deren Indexwert im Vormonat um 4,6 Prozent kletterte, zeigten sich im Juni deutlich nüchterner: Mit einem Rückgang um 3,7 Punkte stürzt ihr Stimmungsindex auf einen Wert von 0,8.
Leicht positiver Trend des Investmentbesitzes
Mit der JPMorgan Asset Management Investor Confidence-Studie ermittelt die Fondsgesellschaft monatlich die aktuellen Markteinschätzungen und Investitionsabsichten der deutschen Privatanleger. Die von der GfK durchgeführte repräsentative Befragung zeigt im Juni zum zweiten Mal in Folge eine steigende Tendenz des Investmentbesitzes. Nach einem deutlichen Sprung von 1,5 Punkten im Mai stieg die Investmentquote nun um weitere 0,5 Prozentpunkte an. Nun halten 22,4 Prozent der Befragten börsennotierte Investments wie Aktien, festverzinsliche Wertpapiere, Fonds, Optionsscheine oder Zertifikate. Während der Anteil der Investmentbesitzer bei den männlichen Befragten gegen den Trend zurückging (minus 1,2 Punkte), stieg er bei den Frauen deutlich um 2 Prozentpunkte an. Mit nunmehr 19,8 Prozent Investorinnen erreicht dieser Wert sein 12-Monats-Hoch. Nach wie vor ist die Investmentquote bei den Frauen jedoch unterdurchschnittlich entwickelt - mit 19,8 Prozent ist noch nicht einmal jede fünfte Befragte investiert. Bei den Männern liegt der Anteil der Investmentbesitzer trotz des Rückgangs bei überdurchschnittlichen 25,2 Prozent.
Zurückhaltung für weitere Investitionen
Mit der Börsenflaute trübt sich auch das Investmentklima im Juni ein: Die Bereitschaft der Privatanleger, in den nächsten sechs Monaten weitere Investitionen vorzunehmen, sackte um 3,9 Prozentpunkte deutlich ab. "Nun planen noch 37,9 Prozent der befragten Privatanleger, innerhalb des kommenden halben Jahres zu investieren - das ist der zweitniedrigste Wert, den wir jemals gemessen haben", betont Jean Guido Servais. "Angesichts der Einführung der Abgeltungssteuer zum 1. Januar 2008 sollten die Anleger sich jedoch von der kurzfristigen Volatilität nicht verunsichern lassen und ihre Depots langfristig ausrichten." Mit 55,5 Prozent (plus 5,1 Punkte) steht aber nach wie vor mehr als jeder zweite Privatanleger weiteren Investitionen skeptisch gegenüber.
Angesichts der gebremsten Investitionsbereitschaft haben fast alle favorisierten Anlageformen für weitere Investments Einbußen hinnehmen müssen. Fonds sind weiterhin führend, auch wenn sie 3,1 Prozentpunkte abgeben mussten. Mit 20,5 Prozent ist noch rund jeder Fünfte zukünftige Anleger an Investmentfonds interessiert. Der Vorsprung vor sicherheitsorientierten Anlagen wie Tagesgeldkonten (minus 4,5 Punkte auf 7,2 Prozent) oder dem Sparbuch (minus 1,4 Punkte auf 9,7 Prozent) ist aber nach wie vor beachtlich. Bemerkenswert bei dem getrübten Börsenvertrauen: Der Anteil derjenigen, die Direktinvestments in Aktien tätigen wollen, stieg um 0,5 Punkte auf 9 Prozent.
Jean Guido Servais sieht diesen Trend positiv, denn angesichts der Marktturbulenzen parken viele Privatanleger ihr Erspartes auf Tagesgeldkonten oder in Geldmarktfonds. "Kurzfristig ist dies sicherlich eine sinnvolle Anlagemöglichkeit, doch für die langfristige Anlage ist eine Strategie nötig, die höhere Ertragschancen bietet als ein kurzfristiges Geldpark-Produkt", betont Servais.